Kreml-Chef zündelt
Putin baut Drohkulisse gegen Atommächte wieder auf
Der russische Präsident Wladimir Putin erneuerte am Freitag seine atomare Drohkulisse. Jedes Land, das es wagen würde, Russland mit Atomwaffen anzugreifen, würde „vom Angesicht der Erde getilgt werden“, erklärte er mit dem Hinweis auf russische Hyperschall-Raketen. Zudem zeigte er sich von der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin „enttäuscht“.
Putin sagte gegenüber der „Jerusalem Post“, dass Russland im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten kein Mandat für einen präventiven nuklearen Erstschlag habe, aber dass Russlands fortschrittliche Hyperschallwaffen sicherstellen würden, dass man im Falle eines Angriffs mit aller Macht reagieren könne.
Laut russischer Propaganda sind diese Raketen nur sehr schwer abzufangen und können auch mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden.
Zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine müsse zunächst eine „Einigung“ erzielt werden. „Das Vertrauen ist natürlich fast auf dem Nullpunkt (...), aber letztendlich muss eine Einigung erzielt werden“, sagte Putin weiters am Freitag auf dem Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.
Putin von Merkel „enttäuscht“
„Ich habe schon oft gesagt, dass wir zu einer Vereinbarung bereit und offen sind“, fügte er hinzu. Putin reagierte damit auf Äußerungen der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Minsker Abkommen, das 2015 mit Paris und Berlin ausgehandelt wurde, um die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine im Donbass zu beenden.
Merkel hatte der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom Donnerstag gesagt, das Abkommen von 2014 sei unterzeichnet worden, um der Ukraine „Zeit zu geben“, und Kiew habe die Zeit genutzt, „um stärker zu werden“. Putin sagte in Bischkek, er sei „enttäuscht“ von Merkels Äußerungen. Er sei „immer davon ausgegangen, dass die deutsche Regierung ehrlich handle“, fügte er hinzu.
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