Eines für alle: Der BMW X1 läuft im Werk Regensburg vom Band, und zwar alle Antriebskonzepte vom selben. Benziner, Plug-in-Hybride und sogar die iX1 genannte Elektroversion. So vielfältig sind auch die Einsatzmöglichkeiten des Kompakt-SUVs, der X1 ist gewissermaßen einer für alles. Auch und vor allem für Fahrspaß. Und das gerne auch auf Schnee. Wir haben die Allradversionen auf abgesperrter Piste ausprobiert.
Details über den BMW X1 finden Sie hier im Fahrbericht!
Auch wenn Autos bei BMW vermehrt unter Sicherheitsaspekten gebaut werden und Assistenzsysteme dem Fahrer immer mehr Funktionen aufdrängen wollen bzw. immer mehr Aufgaben selbsttätig übernehmen wollen: Fahrspaß ist - bei aller Vernunft - im Hause BMW noch immer die Maxime. Das gilt auch für den Verkaufsschlager X1, den beliebtesten BMW Österreichs, in allen Varianten.
Für echten Spaß auf Schnee und Eis braucht es natürlich Allradantrieb (Frontantrieb nur für Benziner und Diesel erhältlich, nicht für PHEVs und iX1), wobei die verschiedenen Antriebe unterschiedliche Eigenschaften und daher im Detail ihre Vor- und Nachteile haben. In jedem Fall lässt sich der Schleuderschutz DSC komplett abschalten (was nicht alle Hersteller zulassen).
Geschmeidig elektrisch
Am weitesten spannt sich das Eigenschaftsfeld wohl beim elektrisch angetriebenen iX1 auf. Danke zweier Motoren hat er einen elektronisch geregelten Allradantrieb und mobilisiert insgesamt 230 kW/313 PS, dazu ein Systemdrehmoment von mächtigen 494 Nm. Diese Kraft wird herrlich linear abgegeben, und genau das ist der Vorteil, wenn man auf Schnee driften will. Keine Version ist so leicht beherrschbar und im Tanz durch einen Slalom zu bewegen wie der iX1.
Solange die Fläche einigermaßen eben ist. Oder man bergauf fährt. Bergab sieht die Sache ganz anders aus, denn hier kommt das Gewicht des E-Autos zum Tragen. Der iX1 bringt ganz einfach über 2 Tonnen auf die Waage, in der Basisversion exakt 2010 kg ohne Fahrer. Das sind 355 kg mehr als beim X1 xDrive23i, dem Vierzylinder-Mildhybrid-Turbobenziner mit 218 PS. Dieses Mehrgewicht merkt man, denn es schiebt bergab gnadenlos an, wenn man sein Tempo nicht gut im Zaum hat.
Der iX1 bietet mit 417 bis 440 Kilometer sogar eine passable Reichweite - beim Spaßfahren im Winter ist es natürlich weniger.
Klassisch mit Verbrenner
Die reinen Verbrenner (wir bezeichnen hier auch Mildhybride als reine Verbrenner) haben dieses Gewichtsproblem nicht. Der leichteste X1 wiegt gerade mal 1500 kg, ist aber ein Fronttriebler (sDrive18i), der leichteste Allradler ist der 1655 kg schwere X1 xDrive23i. Die beiden Diesel (X1 xDrive 20d und 23d) legen da 35 kg drauf.
Das ist bergab angenehmer und leichter zu beherrschen. Im Slalomdrift auf der Ebene fehlt konzeptbedingt etwas die Geschmeidigkeit und Dosierbarkeit der E-Antriebs, denn es dauert einen kleinen Moment, bis die Kraft verfügbar ist, wenn man aufs Gas steigt. Insbesondere wenn man das DSC eingeschalten bzw. scharfgeschaltet lässt und es eingreift.
Der PHEV überholt
Zwei Varianten mit Plug-in-Hybrid bietet BMW im X1 an, xDrive25e und 30e. Hier treibt jeweils ein Dreizylinder-Benziner die Vorderachse an (mit 136 bzw. 150 PS) und ein zusätzlicher Elektromotor die Hinterachse (80 kW/109 PS bzw. 130 kW/177 PS), sodass man auf eine Systemleistung von 245 bzw. 326 PS und ein Systemdrehmoment von 477 Nm kommt.
Beim Gasgeben auf Schnee kommt die Kraft zuerst von hinten, bergauf kann da das Heck kurzzeitig leicht „kommen“, bevor dann auch der Verbrenner voll da ist und über die Vorderräder zieht. Da muss man sich daran gewöhnen, wobei das Zusammenspiel der Antriebe sehr gut funktioniert.
Mit dieser neuen PHEV-Generation bietet der X1 nach WLTP 76 bis 92 Kilometer elektrische Reichweite. Praktischerweise ist der Tank mit 47 Liter sogar größer als bei den Verbrennern (die Batterie ist mit 14,2 kWh netto aber natürlich kleiner als der 64,7-kWh-Akku des iX1).
Unterm Strich
BMW polarisiert in letzter Zeit sehr gerne (siehe BMW iX oder auch die neue 7er-Reihe). Beim X1 verfolgen die Münchner eine andere Linie: Er soll und darf allen gefallen. Die Optik ist massentauglich, obschon nicht langweilig, und bei den Antrieben findet jeder, was für ihn passt. Wenn man sich den Spaß leisten kann: Die X1-Preisliste beginnt bei 43.200 Euro, mit Allradantrieb bei 47.800 Euro.
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