Währung eingezogen
Russisches Militär meldet Vorstöße in Ostukraine
Russland ist nach eigenen Angaben in den Gebieten Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine in die Offensive gegangen. „Im Raum Donezk haben die russischen Einheiten ihre Angriffe fortgesetzt und den Gegner aus seinen befestigten Stellungen vertrieben“, sagte Armeesprecher Igor Konaschenkow am Samstag. Die Hafenstadt Odessa war nach nächtlichen Drohnenangriffen ohne Strom. Die Besatzungsverwaltung in Cherson begann offenbar mit dem Einzug der ukrainischen Währung.
Bereits seit Wochen gibt es Berichte, wonach die ukrainische Armee im Gebiet Donezk in der Defensive ist und versucht, ihre Verteidigungslinien vor der Industriestadt Donezk und östlich des Ballungsgebiets zwischen Slowjansk und Kramatorsk zu halten. Dort gibt es insbesondere um die Kleinstadt Bachmut Gefechte, mit großen Verlusten auf beiden Seiten.
Keine Stromversorgung in Odessa
Weiter im Norden hingegen haben die Ukrainer nach der Vertreibung der russischen Truppen aus dem Gebiet Charkiw noch die Initiative. Hier melden beide Seiten wechselseitige Angriffe auf die gegnerischen Stellungen. Beobachter berichteten zudem, dass die russischen Truppen in der Gegend Befestigungen von 60 Kilometern Länge bis zur russischen Staatsgrenze errichtet haben.
In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sorgten russische Angriffe mit „Kamikaze-Drohnen“ für massive Stromausfälle. Abgesehen von Einrichtungen wie Krankenhäusern und Entbindungsstationen gebe es in der gesamten Stadt nach den nächtlichen Angriffen keine Stromversorgung mehr, teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Samstag auf Telegram mit. Die Situation sei „schwierig, aber unter Kontrolle“.
Nach Angaben von Regionalgouverneur Maksym Martschenko sind fast alle Bezirke und Gemeinden in der Region Odessa infolge der Drohnenangriffe ebenfalls ohne Strom. Zwei der Drohnen seien von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden, erklärte er weiter.
Ukrainische Währung wird eingezogen
Die von Russland installierte Verwaltung in den besetzten Gebieten von Cherson begann unterdessen nach eigenen Angaben mit dem Einzug der ukrainischen Währung Hrywnja. Sie werde in russische Rubel umgetauscht, teilte die Besatzungsverwaltung mit. Von 1. Jänner an solle nur noch der Rubel in Umlauf sein. In einem von der Verwaltung auf Telegram veröffentlichten Video sagte der Chef des örtlichen Ablegers der russischen Zentralbank, Andrei Peretonkin, dies diene dem Komfort der Einwohner und einer reibungslosen Integration der Region in die Russische Föderation.
Mit dem Einzug der Hrywnja hätten die Banken vor Ort in dieser Woche begonnen. Die russischen Streitkräfte haben zu Beginn ihrer am 24. Februar gestarteten Invasion den größten Teil der Region Cherson unter ihre Kontrolle gebracht. Im September wurde das Gebiet annektiert, was international nicht anerkannt wird. Aus der gleichnamigen Regionalhauptstadt mussten sich die russischen Truppen später zurückziehen, den größten Teil des Gebietes kontrollieren sie aber weiterhin.
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