Wie viele „schwarze Schafe“ - also Personen ohne gültiges Zug-, Bus- oder Straßenbahnticket - gibt es pro Jahr in Tirol? Das wollte die „Krone“ wissen und hat für die Landeshauptstadt bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) sowie für den Rest Tirols beim Verkehrsverbund Tirol (VVT) nachgefragt.
Die Zahlen für Innsbruck liefert IVB-Geschäftsführer Martin Baltes. Demnach gab es 2021 insgesamt 13.071 Fahrgäste, die ohne gültiges Ticket angetroffen wurden. Davon entfielen 8239 auf Busse und 4832 auf Straßenbahnen. „Rund 700.000 Euro an erhöhtem Beförderungsentgelt wurden dafür eingefordert“, rechnet der Geschäftsführer vor. Durchschnittlich setzen die IVB pro Tag sechs Kontrolleure zur Ticketüberprüfung ein.
Wie viele „schwarze Schafe“ im Rest von Tirol aufgegriffen wurden, wollte der VVT auf „Tiroler Krone“-Anfrage indes nicht verraten. Aus der Pressestelle hieß es dazu, dass man – auch nach Rücksprache mit den ÖBB – „die Zahlen dazu lieber nicht öffentlich bekannt geben möchte“.
Im Schnitt werden pro Monat rund 200 Personen ohne gültiges Fahrticket in VVT-Regiobussen gezählt.
Clemens Rosner
6200 Schwarzfahrer in Bussen & Zügen des VVT
Eine Anfrage an das Büro von SPÖ-Verkehrslandesrat René Zumtobel war nötig, um Licht ins geheimnisvolle Dunkel zu bringen. „Im Schnitt werden pro Monat rund 200 Personen ohne gültiges Fahrticket in VVT-Regiobussen gezählt“, teilt Büroleiter Clemens Rosner mit. Wobei er einschränkt: Im Nachhinein stelle sich meist heraus, dass rund die Hälfte davon „grau“ gefahren sei. Soll heißen: „Das gültige Ticket wurde nicht mitgeführt. Dann wird die Strafe hinfällig.“
Unterm Strich gibt es also jährlich rund 1200 Schwarzfahrer in den VVT-Regiobussen. Indes wurden in den Regiozügen im Vorjahr – und in den Jahren zuvor – rund 5000 „schwarze Schafe“ erwischt. Rosner spricht hier von „einer mittleren vierstelligen Anzahl“.
Strafen bis zu 135 Euro
Eine exakte Summe, wie viel Geld durch die Schwarzfahrer eingenommen wurde, nennt der Büroleiter nicht. Er verweist darauf, dass „das Fahren ohne Ticket im Regiobus mit 70 Euro bestraft wird, in den Regiozügen mit 105 Euro bei Barzahlung bzw. mit 135 Euro bei Bezahlung mit Erlagschein“.
Übrigens: Seit März 2021 setzt der VVT auf sogenannte Mobilbegleiter in den Bussen. Diese informieren über das Ticket-Angebot, helfen Gästen bei der Routenplanung und übernehmen zudem auch Kontrollen.
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