Junge Mutter getötet
Mörder 42 Jahre nach Tat in den USA überführt
Neunmal wurde Mary R. Walter im Jahr 1980 eine Kugel in den Körper gejagt - das Verbrechen an der jungen Mutter einer sechsjährigen Tochter ist bis vor Kurzem ungesühnt geblieben. Doch 42 Jahre später konnten Ermittler aus dem US-Bundesstaat Kansas nun einen Verdächtigen festnehmen. Der 68-jährige Steven L. Hanks aus Burden befindet sich für den brutalen Mord in Haft.
Keine Anzeichen für einen Kampf, sexuelle Übergriffe, Raub oder gewaltsames Eindringen - der Mord an der damals 23-Jährigen in einer Wohnwagensiedlung gab den Ermittlern in den 1980er-Jahren Rätsel auf. Gefunden wurde die junge Frau von ihrem Ehemann, als er von der Arbeit nach Hause kam. Die Polizei konnte nur feststellen, dass die Mutter einer Tochter mit neun Kugeln einer Kleinkaliberwaffe niedergestreckt wurde.
Steven L. Hanks zeigte schon damals großes Interesse an dem Verbrechen an der Frau, wurde jedoch nie angeklagt, wie das Magazin „Law & Crime“ berichtete. Der zuständige Sheriff Brian Bellendir vermutet, dass die Staatsanwälte damals wahrscheinlich dachten, ihnen fehle es an Beweisen, um den Fall vor Gericht zu gewinnen. Doch das Blatt dürfte sich ganz offenbar gewendet haben. Der 68-Jährige wurde nun verhaftet.
Ermittler rollte Fall neu auf, als er unter Corona litt
„Nach einem neuen Blick auf den Fall stellte sich heraus, dass einige Informationen zunächst übersehen und einige zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden waren“, so Bellendir. Außgerechnet die Corona-Erkrankung eines Detectives führte dazu, dass der Fall neu aufgerollt wurde. Als sich Adam Hales von der Infektion erholte, setzte er sich mit dem Cold Case auseinander. Gemeinsam mit Bellendir ermittelte er erneut. „Im Oktober dieses Jahres haben wir schließlich neue Beweise erhalten, die es dem Büro des Sheriffs ermöglichten, den Fall dem Staatsanwalt von Barton County zur Prüfung vorzulegen“, so Bellendir. Nachdem der Bericht vier Wochen geprüft wurde, wurde ein Haftbefehl wegen Mordes gegen Hanks erwirkt.
Sheriff froh über „Gerechtigkeit für die Gesellschaft“
Um welche neue Beweise es sich dabei handelte, wollten die Beamten nicht verraten. „Wir werden zu diesem Zeitpunkt keinen Kommentar dazu abgeben“, so Bellendir, der seine Kollegen lobte: „Ich bin stolz auf meine Beamten, dass sie diesen Fall geklärt haben. Hoffentlich bringt es einen Abschluss für die Familie und Gerechtigkeit für die Gesellschaft.“ Es seien lange, komplizierte und mühsame Untersuchungen gewesen.
Die Tochter des Opfers findet in der neuen Enthüllung jedoch keinen Trost. „Sie sagte, sie habe ihm (dem Verdächtigen) vor einer Weile vergeben und fühle sich heute nicht anders“, so der Ermittler. Leider seien ihre Eltern, ihr Ehemann und ihre Schwester bereits tot. Diese Angehörigen hätten die Nachrichten über die Aufklärung des Mordes an Walter bestimmt mit Erleichterung aufgenommen.
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