Am Sonntag ist eine Rakete mit einem kommerziellen japanischen Mondlander vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (USA) abgehoben. Die Landung auf dem Mond dürfte voraussichtlich im April sein. Gelingt das Vorhaben, wäre es die weltweit erste private Mondmission.
Bei der Rakete, die am Sonntag im US-Bundesstaat Florida gestartet ist, handelt es sich um den Typ Falcon des US-Raumfahrunternehmens SpaceX von Elon Musk, bei dem Mondlander um „Hakuto-R“ der japanischen Firma ispace. „Hakuto“ bedeutet im Japanischen „weißer Hase“, der der dortigen Mythologie nach auf dem Mond lebte. Das „R“ steht für reboot, sprich einen Neustart.
Spritsparende Reiseroute
Die japanische Mission musste zuletzt mehrmals verschoben werden. Geplant ist jetzt eine spritsparende Reiseroute, bei der die Schwerkraft von Erde und Sonne zum Antrieb genutzt wird. Daher dürfte die Landung auf dem Mond voraussichtlich erst Ende April sein. Dort soll „Hakuto R“ schließlich ungefähr zwei Wochen in der Umlaufbahn verbringen, wobei er bei jeder Umkreisung näher an die Oberfläche des Mondes herangeführt wird. Wenn das klappt, soll der Mondlander in einem Gebiet namens Atlas-Krater aufsetzen.
An Bord hat er unter anderem einen kleinen Zweiradroboter der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur JAXA. Während das Gewicht bei seinem Start noch etwa 1000 Kilogramm betrug, soll der Lander beim Aufsetzen auf dem Mond nur noch 340 Kilogramm wiegen. Der größte Teil ist Treibstoff, der unterwegs verbrannt wird.
Bisher gelang es nur staatlichen Programmen, auf dem Mond zu landen. Es ist aber nicht der erste Anlauf zu einer privaten Mondmission. So hatte die israelische Non-Profit-Organisation Space IL die Sonde „Beresheet“ Richtung Mond geschossen, die jedoch 2019 kurz vor der Ziellinie scheiterte. Ein wichtiger Motor der Raumsonde war beim Landemanöver ausgefallen, die Kommunikation mit der Sonde ging verloren. Sie zerschellte am Ende auf dem Mond.
Anfang nächsten Jahres planen zwei amerikanische Konkurrenten, eine direktere Route zum Mond zu nehmen als „Hakuto R“. Sollten auch sie Erfolg haben, könnten sie früher dort ankommen. Private Unternehmen wollen seit Jahren auf dem Mond landen. Die Forschungsarbeit begann in den 1950er-Jahren während des Kalten Krieges als Wettbewerb zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion.
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