In der Aufreger-Causa Asylheim Kindberg mahnt Landeshauptmann Christopher Drexler jetzt seinen Parteikollegen, ÖVP-Innenminister Gerhard Karner, mit einem Brief, der der „Krone“ vorliegt: „Es darf zu keinem Überwälzen eines erhöhten medizinischen oder pflegerischen Versorgungsbedarfs auf die ohnehin angespannten Systeme der Landeskrankenhäuser, der niedergelassenen Ärzteschaft, der Rettungsorganisationen sowie der Pflegeeinrichtungen kommen.“
Für heftige politische Reaktionen sorgte der gestrige „Krone“-Bericht zum geplanten Asylheim in Kindberg, wo eine „vulnerable Gruppe“ von 250 Asylwerbern untergebracht werden soll. Unsere Recherchen zeigten: ÖVP-Innenminister Gerhard Karner hat die besorgte Bevölkerung kaum über die Aufsperr-Pläne Anfang Jänner informiert, auch mit den Spitälern, niedergelassenen Ärzten und dem Rotem Kreuz wurde nicht gesprochen.
Opposition schäumt
„Nun könnte die Versorgungslage, die schon jetzt an ihre Grenzen gelangt ist, gänzlich kollabieren“, warnt der freiheitliche Parteichef Mario Kunasek. Ins selbe Horn stößt sein Bezirksparteiobmann in Bruck-Mürzzuschlag, Hannes Amesbauer: „Die Bundesregierung überfordert die Stadtgemeinde Kindberg in jeder Hinsicht - bei der Sicherheit und der Gesundheitsversorgung in der Region.“
Drexler-Brief an Innenminister liegt „Krone“ vor
Dem schwarzen Landeshauptmann Christopher Drexler ist das Asyl-Projekt seines Parteikollegen in Wien von Beginn an ein Dorn im Auge. Jetzt untermauert er seine Kritik mit einem geharnischten Brief, den er - gemeinsam mit seinem SPÖ-Vize Anton Lang - an Karner adressiert hat. Das Schreiben liegt der „Krone“ vor: „Es ist der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) und dem Innenministerium bisher nicht gelungen, die Befürchtungen der Bevölkerung auszuräumen“, heißt es gleich zu Beginn.
Die Steiermark lehne Groß-Unterkünfte wie jenes in Kindberg ab, man gehe weiter „den Weg kleiner Quartiere“. Danach fordert der steirische ÖVP-Chef endlich Taten ein. Der „Informationsfluss“ müsse verbessert werden, es dürfe zu keinerlei Nachteilen für die Kindberger kommen, „die ohnehin angespannten“ Gesundheitssysteme der Obersteiermark dürften nicht überbelastet werden.
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