Bundesforste kontern:

Preis für Luxus-Projekt war „angemessen“

„60 natürliche Wohn-Räume“: A Das steht auf dem Schild der Betreiber der Luxus-Anlage „Six Senses“ am Pass Thurn. Der Verkauf der Flächen im Jahre 2003 führte nun zu herber Kritik.

(Bild: Lois Hechenblaikner)

Nur 56 Euro pro Quadratmeter zahlten Investoren beim Flächen-Deal für ein umstrittenes Mittersiller Luxus-Projekt. Die Bundesforste weisen nun die Kritik der Rechnungshof-Prüfer zurück.

Die „Krone“ berichtete: Laut Rechnungshof haben die Bundesforste - eine Aktiengemeinschaft im Besitz der Republik - Grundstücke teils ohne Ausschreibung und unter Marktpreisen veräußert. Vorgaben seien missachtet, Compliance-Regeln nicht eingehalten worden. Vor allem den Flächendeal in Mittersill für die umstrittene Luxus-Anlage „Six Senses“ rügen die Rechnungshofprüfer. 43.502 Quadratmeter gingen um 2,45 Millionen Euro über den Tisch - also 56,3 Euro pro Quadratmeter. Ein Verkauf ohne eine öffentliche Ausschreibung oder ein Gutachten kritisierten die RH-Prüfer.

Bundesforste nimmt Stellung

Dagegen wehrt sich die Bundesforste nun in einem ausführlichen Schreiben: Der zugrunde liegende Deal, der bereits 2003 über die Bühne ging, sei ein von der Standortgemeinde stark unterstütztes Projekt zur touristischen Aufwertung gewesen, heißt es in der Stellungnahme: „Nach ausführlicher Risikoabwägung wurde für einen Verkauf entschieden. Der Verkauf war zudem Bedingung für die Errichtung der Panoramabahn“, wird auch auf Mehrheitsbeschlüsse verwiesen. Und zum vermeintlichen Spottpreis meinen die Bundesforste: „Der vereinbarte Verkaufspreis war weder zu hoch noch zu niedrig, sondern für die damalige Zeit angemessen.“ Kritiker monieren aber seit Jahren, dass dem Steuerzahler durch den Verkauf Millionen entgangen seien.

Im Übrigen betonen die Bundesforste, dass einige Empfehlungen „aufgegriffen und umgesetzt“ wurden. Weitere werden „im Detail evaluiert“.