Mordalarm in Villach

„Wir wussten, dass er in einer eigenen Welt lebt“

Kärnten
12.12.2022 16:25

Schock-Geständnis eines in eine Villacher Polizeiinspektion spazierenden Slowenen: „Es liegt ein toter Mann in meiner Wohnung!“ Der Verdächtige will im Drogenrausch gehandelt haben. Die „Krone“ sprach mit Nachbarn über den Tatverdächtigen.

Als Janez E. am Sonntagnachmittag in der Villacher Polizeiinspektion Trattengasse auftauchte, ahnten die Beamten noch nicht, dass es sich bei dem 36-jährigen gebürtigen Slowenen um einen mutmaßlichen Mörder handeln könnte. Erst seine Worte „Es liegt ein toter Mann in meiner Wohnung!“ ließen die Alarmglocken schrillen.

Sofort machten sich die Beamten auf den Weg in das gegenüberliegende Mehrparteienhaus. Und tatsächlich: In der Wohnung fanden die Ermittler einen leblosen Mann. „Die Tötung soll nach Angaben des Tatverdächtigen schon am Freitag passiert sein“, sagt Markus Kitz, Sprecher der Klagenfurter Staatsanwaltschaft. Zudem gab Janez E. in einer ersten Einvernahme an, dass er seinen Bekannten, einen 48-jährigen Italiener, im Drogenrausch getötet habe. „Ob das auch wirklich stimmt, werden erst die Ergebnisse der abgenommenen Harn- und Blutproben zeigen“, erklärt Kitz.

Tat passierte direkt gegenüber der Polizei
Besonders kurios erscheint der Umstand, dass man von der kleinen Zweizimmerwohnung, in der Janez E. schon länger wohnt, direkt auf die Polizeiinspektion sieht, wo er sich freiwillig gestellt hat.

Nachbarn völlig überrascht
Die Nachbarn dürften vom tödlichen Vorfall nichts mitbekommen haben. Erst als am Sonntagabend Spezialisten der Spurensicherung den angeblichen Tatort unter die Lupe nahmen, erfuhren sie, was passiert war.

Spezialisten der Spurensicherung untersuchten die Wohnung des Verdächtigen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Spezialisten der Spurensicherung untersuchten die Wohnung des Verdächtigen.

„Mir erzählte nur ein Nachbar, dass dort oben in der Wohnung jemand getötet worden sein soll“, erzählt eine Anrainerin. Andere wiederum wollen sich erst gar nicht dazu äußern. Das dürfte wohl auch damit zusammenhängen, dass der 36-jährige Tatverdächtige kein Unbekannter ist. Unter anderem wurde Janez E. vor einigen Jahren wegen Raub verurteilt.

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Hier marschierten nicht nur Drogendealer ein und aus, sondern auch die Polizei.

Eckart Sappl im Gespräch mit der „Krone“

Täter war in Nachbarschaft gefürchtet
„Hier marschierten nicht nur Drogendealer ein und aus, sondern auch die Polizei“, erzählt Eckart Sappl, der genau unter der Wohnung von Janez E. wohnt. „Jeder hier in der Siedlung hat einen Bogen um den Mann gemacht. Wir wussten, dass er in einer komplett eigenen Welt lebt.“ Ein anderer Nachbar schildert gegenüber der „Krone“, dass er erst kürzlich die Polizei rufen hatte müssen, da es in der Wohnung von Janez E. einen Tumult gegeben habe.

Eckart Sappl hatte vom Vorfall nichts mitbekommen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Eckart Sappl hatte vom Vorfall nichts mitbekommen.

Tatmotiv noch unklar
Welches Motiv hinter der Tat des gebürtigen Slowenen, für den die Unschuldsvermutung gilt, steckt, ist noch unklar. Fest steht aber die Todesursache. „Das Opfer ist durch Gewalteinwirkung im Kopfbereich getötet worden. Bei der Tatwaffe soll es sich um eine Axt handeln“, sagt Kitz, der sich auf ein erstes Gutachten der Gerichtsmedizin beruft.

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