EU-Korruptionsskandal
Athen friert Vermögenswerte von Eva Kaili ein
Die griechischen Behörden haben im Zuge des Korruptionsskandals im Europaparlament sämtliche Vermögenswerte der festgenommenen Parlaments-Vizepräsidentin Eva Kaili eingefroren. Betroffen seien „Bankkonten, Schließfächer, Firmen und alle anderen Vermögenswerte“, teilte der Leiter der griechischen Anti-Geldwäsche-Behörde, Haralambos Vourliotis, am Montag mit.
Die Maßnahme gelte auch für Kailis Angehörige. Die griechische Politikerin sowie drei weitere Verdächtige waren am Sonntag von den belgischen Behörden in Untersuchungshaft genommen worden. Ihnen werden „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption“ vorgeworfen.
Versucht, Entscheidungen des EU-Parlaments zu beeinflussen
Katar soll mit beträchtlichen Geldsummen und Geschenken versucht haben, Entscheidungen des Europaparlaments zu beeinflussen. In Katar findet derzeit die Fußball-Weltmeisterschaft statt. In dem Zusammenhang hat es massive Anschuldigungen wegen Menschenrechtsverstößen in dem Golfstaat gegeben.
Jähes Ende eines jahrelangen Aufstiegs
Es ist das abrupte Ende eines jahrelangen Aufstiegs: Eva Kaili, erst bekannte Nachrichtensprecherin in ihrer griechischen Heimat, später Hoffnungsträgerin der sozialistischen Partei Pasok und schließlich Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, ist über einen handfesten Korruptionsskandal im Zusammenhang mit dem Golfemirat Katar gestürzt.
Die 44-jährige Abgeordnete der sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament wurde am Freitag festgenommen. Einen Tag später wurden ihr die Befugnisse als Parlamentsvizepräsidentin entzogen. Am Sonntag musste die griechische Politikerin mit den langen blonden Haaren in Untersuchungshaft, nachdem die belgische Bundesstaatsanwaltschaft Ermittlungen wegen bandenmäßiger Korruption und Geldwäsche eingeleitet hatte.
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