Wegen hoher Gaskosten legen europaweit die Gärtner ihre Glashäuser still. Importe aus dem Süden helfen, doch die Preise werden steigen.
Um rund 15 Prozent wurde Gemüse bisher im Jahresvergleich teurer, doch bald werden wir für Salat & Co. noch mehr zahlen müssen. Wegen der deutlich höheren Kosten für Gas rechnet sich nämlich die Produktion im Glashaus nicht mehr, viele Gärtner bei uns und in anderen wichtigen Anbauländern stellen daher nun den Betrieb ein.
In Holland ist es sogar lukrativer, das Gas um gutes Geld an Energieversorger zu verkaufen, als damit Gemüse zu züchten.
Noch kein strenger Wintereinbruch im Süden
„Die Niederlande produzieren jetzt nur zehn Prozent der üblichen Mengen. Noch ist die Versorgung in Ordnung, weil die letzten heimischen Bestände auf den Markt kommen und es in Spanien, Griechenland usw. noch keinen strengen Wintereinbruch gibt. Die Unsicherheit war aber noch nie so groß wie jetzt“, erklärt Manfred Hohensinner, Chef von Frutura. Er selbst kann in der Oststeiermark dank günstiger Geothermie voll weiterproduzieren.
Die Unsicherheit war noch nie so groß wie jetzt.
Manfred Hohensinner, Chef von Frutura
Energie als wichtiger Faktor
Bei Tomaten, Paprika oder Gurken macht die Energie 50 Prozent der Gesamtkosten aus, weitere spürbare Preiserhöhungen seien bald unvermeidlich, so Hohensinner. Und das wohl monatelang, denn viele Gärtner dürften die Aussaat für den Frühling später als üblich starten. „Gewöhnlich haben wir im März frische heimische Paprika und Tomaten. Die werden im Jänner ausgepflanzt, das wird sich nun verzögern.“
Die inländische Versorgung müsse künftig wichtiger werden, fordert Hohensinner. Wir verbrauchen 1,2 Mio. Tonnen Gemüse im Jahr, nur 58 Prozent davon stammen aus Österreich (Paradeiser 18 Prozent, Paprika 30 Prozent).
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