Salzburgs Brauer streikten am Montag wegen der schleppenden Kollektivvertragsverhandlungen. Nun könnte das Buhlen doch schneller vorbei sein, als erwartet. Noch klafft zwischen Arbeitgebern mit ihrem Sieben-Prozent-Angebot und der Gewerkschafter-Forderung von zehn Prozent aber eine riesige Lücke.
Wir haben einen Sud ausgelassen. Ab heute wird wieder ganz normal gebraut“, sagt Hansjörg Höplinger. Der Braumeister des Augustiner Bräus in Salzburg-Mülln bekam am Montag die Auswirkungen des österreichweiten Brauer-Streiks zu spüren: Auch die 15 Brauereimitarbeiter streikten wegen der stockenden Kollektivvertragsverhandlungen.
Der Betrieb im Braustübl und beim Rampenverkauf verlief hingegen ungestört weiter. „Wir haben genug Bier“, sagt Höpflinger. Längst nicht alle streikten um die Lohnerhöhung: Etwa im Pinzgau Bräu in Bruck wurde munter weiter gebraut; ebenso wie beim Branchenriesen Stiegl in Salzburg-Maxglan. Äußern wollen sich die Salzburger zu den Verhandlungen aber nicht, sondern verweisen auf den Brauereiverband - Stiegl hatte zuletzt einseitig den Lohn der Brauer rückwirkend mit 1. Oktober um 6,5 Prozent angehoben. Und sei damit unter der Inflationsrate geblieben, hielt der Betriebsrat damals fest.
Das hatte schon Ende November nicht allen 155 Mitarbeitern in Produktion und Abfüllung gemundet. Auch nach dem Wochenende wird sich der Blick darauf nicht verändert haben. „Wir haben auf sieben Prozent erhöht“, sagt Florian Berger vom Brauereiverband zum neuen Angebot an die Gewerkschaft. „Wir liegen damit über der Inflation von 6,9 Prozent im Geltungszeitraum unserer Branche“, so der Brauer-Boss. Warum das verbesserte Offert nicht zu einer Einigung beigetragen hat, liegt für Berger auf der Hand: „Die Gewerkschaft ist von ihrem Standpunkt mit 10 Prozent nicht heruntergestiegen!“
Lücke zwischen sieben und zehn Prozent ist groß
Aber: „Wir haben für 21. Dezember vereinbart, erneut zu sprechen. Es ist absolut möglich, dass es vorab noch zu ergänzenden Gesprächsrunden kommen kann.“ Und damit wohl auch zu einem früheren Abschluss. Maxim Huber, Betriebsrat im Augustiner Bräu, hofft auf eine Einigung: „Auch in den vergangenen Jahren war es angespannt.“
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