Österreichs Brauerinnen und Brauer setzen ihren 24-stündigen Streik vorerst nicht fort. Das teilte eine Verhandlerin der Gewerkschaft PRO-GE am Montagabend mit. Wie es weiter geht, werde am Dienstag beraten. Bei der Versorgung mit Bier zeichnen sich bisher keine Engpässe ab.
Das sagten sowohl Verhandlerin Bianca Reiter (PRO-GE) als auch der Geschäftsführer des Brauerei-Verbands, Florian Berger. Bis es „da und dort etwas knapper werden könnte“, müsste drei bis vier Tage durchgehend gestreikt werden, sagte Berger. Zugleich würden Aktionen in den Supermärkten eine Rolle spielen. „Auch Hamster haben Durst“, meinte Berger, wobei er darauf hinwies, dass Hamsterkäufe nicht begründet seien.
Die Brauereien haben entschieden, ihren Streik seit Sonntagabend nicht fortzusetzen. Allerdings soll in vier oder fünf Brauereien, wo die Arbeit noch nicht niedergelegt wurde, ein 24-stündiger Streik nachgeholt werden. Zudem könnten diese Woche weitere Aktionen folgen, sagte Reiter.
Plus von zehn vs. sieben Prozent
Nach sechs Verhandlungsrunden fordern die Gewerkschaften ein Gehaltsplus von zehn Prozent, die Arbeitgeber bieten nur sieben. Die vereinbarte Inflationsrate liegt mit 6,9 Prozent nur knapp darunter. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kritisieren daher, dass dies praktisch nur ein Inflationsausgleich vor. Die Unternehmen wiederum werfen der Gewerkschaft vor, ihre Forderungen stünden „in keiner Relation zur nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage der Branche“ und der gesunkenen Nachfrage nach Bier.
Der nächste Verhandlungstermin ist für den 21. Dezember geplant, wobei die Gewerkschaft ein früheres Datum möchte. Berger hält das für „denkbar, ‚wenn wir den nachvollziehbaren Eindruck haben, dass die Gewerkschaft wirklich verhandeln will‘. Beide Seiten betonten, dass sie zu Gesprächen bereit seien, aber auf den ersten Schritt der Gegenseite warten.
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