Er hätte einer der ganz Großen im „Oranje“-Fußball werden können, doch was am Ende übrigbleibt, ist womöglich ein Leben in Schimpf und Schande: Quincy Promes, 50-facher Teamspieler der Niederlande wird in seiner Heimat des versuchten Mordes sowie der Beteiligung am Handel mit Drogen verdächtigt! Und nun scheint der 30-Jährige, der aktuell für Spartak Moskau in der russischen Liga spielt, sogar bereit zu sein, seine Heimat für immer zu verlassen, um nicht ins Gefängnis zu müssen …
Denn laut Medienberichten aus den Niederlanden dürften Promes und sein Moskauer Arbeitgeber versuchen, die russische Staatsbürgerschaft für den Kicker zu erlangen - damit er als Russe nicht an die Niederlande ausgeliefert werden kann.
„Ich denke, das ist der Kern der Bemühungen. Spartak setzt sich in diesem Fall bei den Behörden für eine Person ein, die viel für den Verein getan hat und die man nicht verlieren will“, erklärt Aleksandr Prosvetov von der russischen Fußball-Website „bobsoccer“. Abgesehen davon sei Promes, der zwischen Sommer 2014 und Sommer 2018 bei Spartak aktiv war und seit Februar 2021 wieder aktiv ist, „seit Langem in Russland ansässig, wo er sich zu Hause fühlt“.
Freilich: Promes sollte sich in Russland wohl tatsächlich zu Hause fühlen - denn wenn er nicht gerade doch noch Lust auf einen womöglich langjährigen „Besuch“ in einem niederländischen Gefängnis bekommen sollte, wird er Russland wohl nie mehr verlassen können.
Laut Rechtsanwalt Yehudi Moszkowicz, der das Ziel des versuchten Mordanschlags - ein Neffe von Promes! - vertritt, laufe der Prozess gegen den Kicker in den Niederlanden ungeachtet von dessen An- oder Abwesenheit weiter. Und falls es zu einer Verurteilung komme, wovon der Anwalt ausgeht, würde Promes umgehend festgenommen und ausgeliefert werden, sobald er anderen als russischen Boden betritt. Denn nur in Russland schütze ihn der russische Pass.
Für die noch bis Sonntag in Katar laufende Fußball-Weltmeisterschaft war Promes übrigens von Teamchef Louis van Gaal nicht einberufen worden, sein bislang letztes Länderspiel für die „Elftal“ absolvierte der 30-Jährige vor eineinhalb Jahren bei der EURO 2020 ...
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