Putin-PK abgesagt
London: Kreml besorgt über Anti-Kriegs-Stimmung
Die russische Führung sorgt sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten über die Zunahme einer Anti-Kriegs-Stimmung in ihrem Land. Darauf weise die Absage der traditionellen Jahrespressekonferenz des russischen Präsidenten Wladimir Putin hin, hieß es in einem Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag.
„Die Offiziellen im Kreml sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr besorgt über die Möglichkeit, dass eine von Putin besuchte Veranstaltung für eine unerlaubte Diskussion über die „militärische Spezialoperation“ gekapert werden könnte, so die verbreitete Mitteilung.
Putins große Jahrespressekonferenz fand seit 2001 insgesamt 17 Mal statt. Unterbrechungen gab es nur im Jahr 2005 sowie in den Jahren 2008 bis 2012, als Dmitri Medwedew das Präsidentenamt bekleidete. Zu der Veranstaltung reisten stets Hunderte russische und ausländische Medienvertreter an.
Moskau wirft London Desinformationskampagne vor
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.
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Frankreich lädt zu Konferenz für Wiederaufbau
In Paris findet unterdessen am Dienstag eine internationale Konferenz zur Organisation der Winterhilfe für die Ukraine statt. Mit Blick auf die von Russland angerichtete Zerstörung soll es um konkrete Zusagen für den Wiederaufbau der Infrastruktur gehen. Der französische Präsident Emmanuel Macron eröffnet die Tagung gemeinsam mit seinem per Video zugeschalteten ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal und die Präsidentengattin Olena Selenska werden ebenfalls an der Konferenz in Paris teilnehmen. Konkret soll es um Bereiche wie Wasser, Strom, Lebensmittel, Gesundheit und Transport gehen. Die französische Regierung schlägt dafür eine Internetplattform vor, um die Bedürfnisse der Ukraine und die internationalen Hilfsangebote besser zu koordinieren.
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