Tenor: „Mikl-Leitner wählen oder zu Hause bleiben“
Die Politik solle für das Volk arbeiten und nicht „gegenseitig Dreck aufeinander werfen“, sagt Christoph Haselmayer, Politik-Insider und Meinungsforscher des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD). Wenn der ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss eines gebracht hat, dann, „dass wir gesehen haben, wie Politik nicht funktioniert“. Im LIVE-Talk mit Moderatorin Conny Winiwarter spricht Haselmayer über die „beliebte Johanna Mikl-Leitner“ und die „überschätzte ÖVP Niederösterreich“.
Dass ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in den U-Ausschuss geladen wurden, „hat natürlich wahltaktische Hintergründe“. Aber: „Das machen die anderen Parteien so plump, so dumm, dass die Leute das durchschauen“. Es sei nur parteipolitisches Kalkül. Der Glaube an den U-Ausschuss ist mau: Nur 25 Prozent finden, dass er etwas bringt. Die Mehrheit der Optimisten sind Grün-Wähler, zeigen die neuesten Ergebnisse des IFDD. Haselmayer dazu: „Die Bevölkerung ist längst ausgestiegen.“ Die Menschen wollen, dass die Politiker für das Volk arbeiten, anstatt im U-Ausschuss „gegenseitig Dreck aufeinander zu schmeißen“.
Bundesweit überschätzt: „ÖVP Niederösterreich nicht Mastermind“ Dass das „System Niederösterreich“ die Entscheidungen im Bund bestimmen würde, findet er nicht: Denn wenn die ÖVP Niederösterreich der „Drahtzieher der Bundes-ÖVP“ wäre, dann wären die bundesweiten Umfragewerte um einiges besser „und nicht ganz klar auf Platz 3 hinter SPÖ und FPÖ“. Nicht nur wahlkämpfen, sondern auch inhaltlich und strategisch vorgehen, „das kann die ÖVP Niederösterreich“, analysiert der Insider. Dennoch: „Die ÖVP Niederösterreich ist nicht Mastermind des Bundes.“
(Bild: krone.tv)
Würde am Sonntag in Niederösterreich gewählt werden, würden 41 Prozent die ÖVP wählen: ein Minus von über acht Prozent, zeigt eine Umfrage für die „NÖN“. Doch man messe schon seit eineinhalb Jahren. Das Fazit: Die Trendwende hin zu steigenden Prozentwerten ist da. Die SPÖ kommt auf 24 Prozent: „Wie in Tirol: Man kommt nicht vom Fleck“, so Haselmayer. Die FPÖ würde mit 17 Prozent „ihr bestes historisches Ergebnis einfahren“. Überhaupt keine Rolle mehr spielt die MFG.
NÖ-Tenor: „Mikl-Leitner wählen oder zu Hause bleiben“ Bei einer Direktwahl kommt Johanna Mikl-Leitner auf 50 Prozent Zustimmung. „Die ist beliebt“, bringt es der Meinungsforscher auf den Punkt. Vor allem bei der Wählergruppe 60+ punktet „Hanni“. Der Vorteil der älteren Befürworter: „Es ist die Wählerschaft, die sehr sicher zur Wahl gehen wird.“ Haselmayer geht noch weiter: „In Niederösterreich heißt es: Entweder Johanna Mikl-Leitner wählen oder zu Hause zu bleiben.“ Auch Udo Landbauer (FPÖ) würde bei einer Direktwahl punkten: Er würde zwei Prozentpunkte mehr bekommen als seine Partei.
Top-Thema der Wähler: Teuerung Sorgen machen sich die Menschen vor allem um die Teuerung. Die nächste Erhöhung an den Tankstellen folge im Jänner mit der Co2-Bepreisung, „wo sich der Staat noch mal Geld in die eigenen Taschen steckt“. Der Ukraine-Krieg und ein möglicher Importstopp von Erdöl und Erdgas tangiert die Menschen hingegen deutlich weniger, zeigt die Umfrage für Puls24.
(Bild: krone.tv)
Das ganze Interview mit Christoph Haselmayer sehen Sie im Interview oben. KroneLIVE sehen Sie montags bis freitags ab 9 Uhr.
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