Störungen werden mehr

Ausfälle, Warten: Öffi-Fahren wird zum Glücksspiel

Wien
13.12.2022 19:00

Pendler stehen zurzeit lange in der Kälte. Viele Störungen, Ausfälle und die ausgedünnten Intervalle sorgen regelmäßig für Chaos. Die Lage bei den Wiener Linien ist prekär.

Wieder einmal kein guter Start in den Tag für die leidgeplagten Öffi-Fahrer. Inmitten der Frühspitze kam es am Dienstag zu mehreren Verzögerungen bei den U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U4. Da ließ das Chaos natürlich nicht lange auf sich warten. Bei der U4 hielt die Störung sogar bis zum frühen Nachmittag an. Vor der Endstation Heiligenstadt kommt es indes seit Monaten zu Stehzeiten. Von den Wiener Linien heißt es dazu: „Im Zuge von Störungsbehebungen wird in Heiligenstadt nur ein Gleis angefahren.“

Generell gibt es jedoch bereits seit längerer Zeit Ausfälle, Kurzführungen oder aber unzumutbare Wartezeiten - wir berichteten. So viel steht fest: Die Lage bei der Wiener Linien ist angespannt. Auf manchen Linien ist wegen fehlender Fahrer zu manchen Tageszeiten sogar nur noch eine Garnitur unterwegs.

Bei den Straßenbahnen wartet man derzeit lange. In der Kälte sehr unangenehm. (Bild: Robert Fröwein)
Bei den Straßenbahnen wartet man derzeit lange. In der Kälte sehr unangenehm.

Wartezeiten von 30 Minuten und mehr am Abend sind inzwischen Alltag.

Was sind die Gründe dafür? „Es kann immer wieder zu kurzfristigen Ausfällen kommen, die nicht in unserem Einflussbereich liegen, etwa aufgrund von Rettungs- oder Polizeieinsätzen, Demos bzw. Verkehrsbehinderungen, aber auch Falschparkern.“ Schuld sind also immer die anderen.

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Es gibt verschiedene Gründe, warum es zu kurzfristigen Ausfällen und Verzögerungen kommen kann, und diese liegen oft nicht im Einflussbereich der Wiener Linien.

Wiener Linien

Als wäre das nicht alles schon genug gewesen, gab es Dienstagfrüh im Bereich der Wiedner Hauptstraße noch ein Gleisgebrechen. Davon betroffen sind die Straßenbahnlinie 1, 62 und die Badnerbahn. Die Störung hält auch noch am Mittwoch an. Der Grund: Gleisexperten haben am 13. Dezember Schienenbrüche im Bereich der wichtigen Verkehrsader festgestellt. Erst ab dem 15. Dezember können die betroffenen Straßenbahnen den Betrieb voraussichtlich wieder aufnehmen.

Grüne erhöhen jetzt Druck auf Stadtregierung
Auch den Öffi-begeisterten Grünen reicht es jetzt. Die mangelnde Verlässlichkeit ruiniere den guten Ruf der Wiener Linien, erklärt Gemeinderätin Heidi Sequenz (Grüne).

Zufällig ausgefallene Züge lassen das Öffi-Fahren mittlerweile zum Glücksspiel werden und immer mehr Menschen zu Auto oder Fahrrad greifen. Die Stadt müsse hier schleunigst gegensteuern, damit der öffentliche Verkehr keine Fahrgäste verliert. Sequenz hat im Gemeinderat eine Anfrage an Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) gestellt.

Sie kritisiert, dass vor allem die Flächenbezirke Floridsdorf und Donaustadt mit schlechter Anbindung kämpfen und sich gute Bus- und Straßenbahnlinien wünschen würden.

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