Heute vor einem Jahr starb der Sohn von Stefan und Sabrina nach einer misslungenen Geburt im Spital. „Er geht uns an allen Ecken und Enden ab“, sagt die Mutter. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter.
Es war der 6. Dezember 2021, als Lukas zur Welt kam. Und der 14. Dezember, als der Bub seinen letzten Atemzug machte. Acht Tage war der Sohn von Sabrina und Stefan W. ihm künstlichen Tiefschlaf. Aufgrund von schweren Hirnschäden, die durch die völlig misslungene Geburt im Vöcklabrucker Spital ausgelöst wurden. Wegen des Verdachts auf fahrlässiger Tötung ermittelt die Staatsanwaltschaft Wels gegen einen Spitalsarzt und zwei Hebammen: „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, heißt es auf „Krone“-Nachfrage.
Gerade jetzt, zum ersten Todestag und der familiären Weihnachtszeit, kreisen die Gedanken um das Geschehene: „Viele Fragen gehen mir wieder durch den Kopf. Habe ich den Ärzten damals zu sehr vertraut? Man muss immer wieder an das, was passiert ist, denken. Man bekommt die Gedanken nicht weg. Er geht uns ab und hätte jetzt Laufen gelernt. Ich weiß aber, dass Lukas jetzt an einem besseren Ort ist“, erzählt Mutter Sabrina.
Am Nikolaustag stand die Familie am Grab von Lukas – zu seinem Geburtstag. Tochter Leonie (3) rede immer wieder über ihren Bruder, schildert die Mutter, die sich zurzeit Gedanken über die Zukunft machen muss. Die Rückkehr zur Arbeitsstelle stehe an, während sich die juristische Aufarbeitung hinziehe: „Ich muss schauen, dass es irgendwie weiter geht. Als Elternteil musst du funktionieren.“ Sabrina hatte selbst beim Kaiserschnitt mehr als zwei Liter Blut verloren: „Ich bin selbst unendlich dankbar, dass ich noch da bin.“
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