Schnellchecks zeigen auch Influenza, RSV und Scharlach an - aber Kassa zahlt diese Leistung derzeit nicht. Dabei könnte das die Diagnostik und Behandlung massiv verbessern, meint die Ärztekammer.
Grippe, Corona, RS-Viren: In den steirischen Arztpraxen ist derzeit viel los, wie auch Alexander Moussa, Hausarzt in Hartberg, weiß. „Wir haben derzeit so viele schwere Scharlach-Fälle bei Kindern wie in den ganzen vergangenen zehn Jahren zusammen nicht“, erklärt der Allgemeinmediziner. „Durch die Pandemie waren die Infektionen reduziert. Ohne die Hygienevorschriften erleben wir nun massive Ausbrüche.“
Was die Diagnostik massiv erleichtern würde, sagt Moussa, wären Schnelltests auch für andere Infektionskrankheiten. Diese gibt es auch schon lange – das Problem nur: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) übernimmt die Kosten dafür derzeit nicht. Zehn bis 15 Euro kostet so ein Test auf Influenza A und B, Kombi-Tests sind sogar günstiger. Die Tests funktionieren und laufen gleich ab wie Corona-Antigen-Tests.
„Gezielter Behandeln“
Was würden die Tests bringen? „Wenn man weiß, um welche Infektion es sich handelt, kann man Komplikationen verhindern. Medikamente werden nicht unnötig verschrieben und gezielter eingesetzt“, erklärt Moussa. So hat eine Influenza etwa oft einen schwereren Verlauf als eine RSV-Infektion. Zudem würden sie die Krankenhäuser entlasten.
Auch bei einer Streptokokken-Infektion – das Bakterium löst Angina und eben Scharlach aus – müssen ÖGK-Patienten Tests selbst bezahlen. „Diese paar Euro können verhindern, dass Patienten unnötig Antibiotika nehmen“, sagt Moussa.
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