„Täter unterstützt“

Nizza-Anschlag: 18 Jahre Haft für Islamisten

Im Terrorismus-Prozess zum Lkw-Anschlag in Nizza mit 86 Toten im Jahr 2016 sind am Dienstag alle acht Angeklagten für schuldig befunden worden. Zwei Freunde des von der Polizei erschossenen Täters wurden am Dienstag von einem Pariser Gericht wegen der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung zu jeweils 18 Jahren Haft verurteilt. Die restlichen Angeklagten wurden unter anderem wegen Waffenhandels zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Das Gericht befand die acht Männer für schuldig, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein. „Sie haben den Täter moralisch und materiell unterstützt“, sagte der Vorsitzende Richter, Laurent Raviot, im Pariser Justizpalast.

Der Attentäter wurde nach dem Anschlag erschossen.

(Bild: AFP)

Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Letztlich gab es 86 Todesopfer, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen.

Dschihadismus als „klare Inspiration“
Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich. Laut Gericht war dieses angebliche Bekenntnis trotz des Interesses des Täters für den Dschihadismus opportunistisch. Eine Verbindung zu einer Terrororganisation sei nicht gefunden worden, aber eine klare Inspiration beim Dschihadismus.

Die Skizze eines Gerichtszeichners vom Prozess

(Bild: AFP)

Auch gegen sechs weitere Angeklagte ergingen Urteile. Das Gericht verhängte zwölf Jahre Haft für den Mann, der dem Attentäter die Schusswaffe besorgte, die dieser beim Anschlag benutzte. Die weiteren fünf Beschuldigten in dem Prozess, die ebenfalls in die Beschaffung einer Waffe involviert waren, wandern für zwischen zwei und acht Jahre hinter Gittern.