Sensationsteam der WM

Euphorie pur! Marokkos König feiert auf der Straße

WM 2022
14.12.2022 06:06

Anna Jankovic, Österreichs Botschafterin in Rabat, und Azzeddine Farhane, Marokkos Botschafter in Wien, über das Sensationsteam dieser WM und die besondere Stimmung vor dem Semifinale gegen Frankreich. Sogar Marokkos König feierte auf der Straße.

Anna Jankovic, Österreichs Botschafterin in Marokko, erlebt die Euphorie um das Sensationsteam der WM hautnah mit: „Rund um die Uhr wird darüber geredet, wie der Tagesablauf der marokkanischen Mannschaft aussieht, welche Verletzungen einzelne Spieler haben und ob sie für das Semifinale gegen Frankreich ausfallen oder nicht.“ Die bisherigen Feiern verliefen in Marokko im Gegensatz zu einigen Städten in Europa friedlich: „Einzig bei den riesigen Autokorsos, bei denen die Polizisten mitgejubelt haben, gab es wegen des hohen Verkehrsaufkommens einige Unfälle. Sonst ist nichts passiert. Für mich war bei den Korsos erstaunlich, wie viele Personen manchmal in einem Wagen Platz finden können.“

Anna Jankovic, Österreichs Botschafterin in Rabat (Bild: zVg)
Anna Jankovic, Österreichs Botschafterin in Rabat

Eines betont die Botschafterin besonders: „Die Marokkaner haben zum ersten Mal König Mohammed den VI. im Auto mit dem Nationalmannschafts-Trikot und einer Fahne in der Hand in Rabat feiern sehen.“ Das unterstreicht auch Azzeddine Farhane, Marokkos Botschafter in Österreich: „Dass sich der König den Feiern auf der Straße anschloss, war ein wirklich starker Moment, der nationale Einheit widerspiegelte.“ Der Botschafter erzählt weiters: „Der Sport liegt dem König sehr am Herzen, er fördert ihn sehr. Es gibt auch die Mohammed VI Fußballakademie, die als eine der besten Trainingsanlagen der Welt gilt. Hier werden 50 besondere Talente zwischen 13 und 18 Jahren schulisch und fußballerisch ausgebildet.“

Marokkos Botschafter Azzedine Farhane (Bild: zVg)
Marokkos Botschafter Azzedine Farhane

Was Jankovic und Farhane gleich begeistert, ist die generelle Begeisterung über das marokkanische Fußball-Nationalteam: „Die Erfolge der Mannschaft strahlen in den gesamten arabischen Raum und nach ganz Afrika aus. Überall wird mitgefeiert.“ Von den Spielern hebt Österreichs Botschafterin Torhüter Yassine Bounou (FC Sevilla) und Achraf Hakimi (Paris St-Germain hervor): „Bono wurde neulich als bester Torwart der spanischen Liga ausgezeichnet und Hakimi zählt zu den vier besten Rechts-Verteidigern weltweit.“ Über Teamchef Regragui erzählt Jankovic: „Er hat heuer schon mit Wydad Athletic Club Casablanca die marokkanische Meisterschaft und die afrikanische Champions League gewonnen.“ Botschafter Farhane schwärmt von Regragui: „Er hat seit seinem Amtsantritt im Sommer in kurzer Zeit mit seiner offenen Art den Spielern diese besondere Siegermentalität vermittelt.“

Dass Marokko einst französisches Protektorat war, sieht Jankovic vor dem Semifinale nicht als besonders brisant: „Dieses Spiel wird bei den Marokkanern nicht mehr aus diesem Sichtwinkel betrachtet. Die marokkanischen Fans schätzen die spielerische Qualität der französischen Mannschaft. Und viele Spieler von Marokkos Nationalteam sind in der Ligue 1 ausgebildet worden, auch Teamchef Regragui.“

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(Bild: KMM)



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