Flüchtlingstragödie
Tote und Vermisste bei Bootsunglück im Ärmelkanal
Im Ärmelkanal sind bei einem Bootsunglück mehrere Flüchtlinge, die von Frankreich nach England übersetzen wollten, gestorben. Derzeit geht man von mindestens vier Toten aus, 43 Menschen konnten lebend geborgen werden. An Bord es Bootes sollen sich bis zu 50 Migranten befunden haben. Für die Vermissten gibt es wegen der niedrigen Temperaturen kaum noch Überlebenschancen.
In Medienberichten hatte es ursprünglich geheißen, dass im Ärmelkanal seit den frühen Morgenstunden ein „größerer Rettungseinsatz“ um das gekenterte Boot laufe. Die Küstenwache koordinierte am Mittwochvormittag gemeinsam mit Militär, Polizei und dem Grenzschutz eine Such- und Rettungsmission. Zwei Helikopter sowie britische und französische Rettungsboote waren im Einsatz.
Auf Bildern, die Sky News veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern.
Keine Hoffnung auf Überlebende
Die Suche nach Vermissten werde sich den ganzen Tag hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen - in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade - werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.
Britische Innenministerin: „Betrüblicher Zwischenfall“
Die britische Innenministerin Suella Braverman sprach von einem „betrüblichen Zwischenfall“ im Ärmelkanal. „Meine Gedanken sind bei den Betroffenen“, fügte sie hinzu. Premierminister Rishi Sunak hatte erst am Dienstag Pläne öffentlich gemacht, wie er härter gegen illegale Migration vorgehen will. Er sprach im Parlament von einem „tragischen Verlust von Menschenleben“.
27 Tote bei Unglück im Vorjahr
Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal 27 Menschen ums Leben gekommen. Heuer wagten bereits Zehntausende Migranten die gefährliche Überfahrt in Richtung Vereinigtes Königreich.
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