Die hochfliegende Inflation hinterlässt auch ihre Spuren in der Urlaubskasse. Im kommenden Sommer wird man für die Auszeit vom Alltag teils deutlich höhere Preise zahlen müssen. Gebucht wird trotzdem.
Im vergangenen Sommer waren die Umsätze bei der Rewe Austria Touristik mit Veranstaltermarken wie ITS Billa Reisen, Dertour, Jahnreisen und Meiers Weltreisen sogar höher als vor der Pandemie. „Der Sommer 2022 hat uns wieder komplett zurückkatapultiert, sogar über das Niveau 2019“, so Geschäftsführer Martin Fast. Es habe „einen großen Nachholbedarf an Urlaubsreisen“, gegeben. „Die Leute hatten genug davon, zu Hause eingesperrt zu sein.“ Gefragt waren die klassischen Flugreiseziele Griechenland, Türkei und Spanien sowie „erstaunlich stark“ auch die Malediven. Viele fuhren auch wieder mit dem Auto nach Italien.
„Die Kunden haben sich etwas gegönnt, sich etwas geleistet“, berichtete Fast. „Sie haben mehr Geld in das Produkt Urlaub investiert.“ Die Aufenthaltsdauer sei im Schnitt um 15 Prozent gestiegen, die Ausgaben für die Reise um 14 Prozent. Der Reiseveranstalter selbst hatte die Preise für den Sommer 2022 im Schnitt um nur drei bis fünf Prozent angehoben.
Malediven als neue alte Traumdestination
Gegenüber dem letzten Sommer vor der Corona-Pandemie (2019) legten die Buchungsumsätze heuer massiv zu - am meisten in Richtung Malediven (plus 89 Prozent). Zuwächse verbuchten auch die Destinationen Türkei (plus 47 Prozent), Mauritius (plus 47 Prozent), Griechenland und Ägypten (beide plus 28 Prozent) sowie Italien (plus sieben Prozent) und Spanien (plus zwei Prozent). Es gab aber auch Rückschläge - Kroatien mit einem Einbruch von 38 Prozent und die USA mit minus 32 Prozent. Nach Kroatien seien zahlreiche Kunden „auf eigene Faust gefahren“ und in den USA schlugen wohl die Einreiserestriktionen durch.
Reisen auf die Malediven seien „unglaublich“ gut gebucht. Ägypten boome weiterhin sehr stark. Nach aktuellem Buchungsstand die beliebtesten Winterziele sind - hinter den Malediven - Spanien und Mauritius.
Anreisen mit dem Auto und das Mittelmeer im Trend
Auch für den Sommer 2023 seien trotz immer kurzfristigeren Buchungen bereits erste Trends zu erkennen. Der Trend Nummer eins sind Anreisen mit dem Auto und das Mittelmeer. Weiters sehr gefragt seien das „preisattraktive Tunesien“ und die Türkei.
Insgesamt herrsche zwar weiterhin großer „Nachholbedarf“ betreffend Urlauben, doch der Reiseveranstalter bekomme seitens der Kunden auch eine starke „Preissensibilität“ zu spüren, nachdem auch die Energiepreise deutlich in die Höhe gehen. Frühbucher könnten aber „bis zu 50 Prozent“ sparen. In der Deluxe-Sparte wiederum seien die Buchenden „nicht preissensibel“. „Luxus läuft“, konstatierte Fast.
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