Die Rauchverbote sollen in Österreich noch weiter ausgeweitet werden: Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) plant, Rauchen künftig auch an Orten wie Kinderspielplätzen oder Freizeitflächen für Jugendliche zu verbieten. Zudem soll das Rauchverbot in Autos, wenn Kinder mitfahren, ausgebaut werden.
Derzeit befinde sich eine Novelle des Tabak- und Nichtraucherschutzgesetzes „in finaler Abstimmung“, heißt es laut „Standard“ aus dem Gesundheitsministerium. Vorgesehen ist demnach eine Ausweitung des Rauchverbots auf „zusätzliche öffentliche Orte im Freien“. Darunter fallen etwa „Kinderspielplätze und Freizeitflächen für Kinder und Jugendliche“.
Novelle soll Anfang 2023 in Begutachtung gehen
Aktuell besteht bereits ein Rauchverbot im Auto, wenn sich Kinder im Fahrzeug befinden. Künftig soll der Lenker das Verbot „kontrollieren“ müssen. Die Gesetzesnovelle soll bereits Anfang 2023 in Begutachtung gehen. Darin sind auch bei Nikotinbeuteln - Päckchen, die unter die Oberlippe geschoben werden und dort das Suchtmittel abgeben - Einschränkungen vorgesehen. Die Beutel enthalten anders als der verbotene Snus keinen Tabak und sind bei Jugendlichen beliebt.
In Österreich wurde das Rauchen von Zigaretten in den vergangenen Jahren kontinuierlich eingeschränkt, beispielsweise durch das Verbot des Rauchens in der Gastronomie, hieß es dazu in einer schriftlichen Stellungnahme des Gesundheitsministeriums. Diese Schritte seien der Gesundheit der Bevölkerung zugutegekommen und mittlerweile gesellschaftlich breit akzeptiert. Weitere präventive Maßnahmen wie ein Verbot des Rauchens in öffentlichen Gebäuden und an anderen öffentlichen Orten gehören breit gesellschaftlich diskutiert, damit sie die nötige Akzeptanz finden, so das Ministerium weiter.
Kein Verbot wie in Neuseeland geplant
Noch weitaus strenger geht aktuell Neuseeland gegen das Tabakrauchen vor. Ab kommendem Jahr darf an Menschen, die an oder nach dem 1. Jänner 2009 geboren wurden, kein Tabak mehr verkauft werden. Bei Verstößen drohen horrende Strafen. Bis 2025 soll der Pazifikstaat so nach dem Willen von Premierministerin Jacinda Ardern „rauchfrei“ gemacht werden. In Österreich steht eine vergleichbare Maßnahme laut Ministerium aber derzeit nicht zur Debatte. Ein Alleingang innerhalb der EU mit ihren offenen Grenzen wäre begrenzt sinnvoll, hieß es dazu.
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