Was wird aus Ex-Kino?

Ungewisse Zukunft für ehemalige Top-Immobilie

Salzburg
15.12.2022 10:00

Das CityCenter am Salzburger Hauptbahnhof sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Der Eigentümer sucht zwar nach neuen Konzepten, schließt aber Verkauf oder Abbruch der Liegenschaft nicht aus.

Still wurde es zuletzt um eine Immobilie in zentraler Salzburger Stadlage: das CityCenter in der Fanny-von-Lehnert-Straße. Die Immobilie beherbergte einst ein Fitnessstudio, Diskos, ein Wettbüro, ein Kino und einen Friseur. Spätestens seit dem Auszug des Cineplexx-Kinos im Jahr 2020 geht es aber steil bergab. Nur das „Citybräu“ hält sich noch mit Stammgästen über Wasser. Sonst herrscht, bis auf einen Bitcoin-Automaten und die Impfstraße des Landes, gähnende Leere.

Nun konnte sich die Kinokette Cineplexx, die bisher noch Miete zahlte, in einem Rechtsstreit vor dem Obersten Gerichtshof durchsetzen und ist damit ihre Zahlungsverpflichtung los. Ursprünglich wäre der Vertrag bis 2026 gelaufen. Das bestätigte CityCenter-Eigentümer Andreas Heigl auf „Krone“-Anfrage. Er sagt: „Das Mietverhältnis ist mit Dezember aufgelöst.“

Im CityCenter heißt es bereits seit 2020 nicht mehr „Film ab!“. Cineplexx zog aus und gewann einen Rechtsstreit um den Mietvertrag vor Gericht. (Bild: Benedict Grabner)
Im CityCenter heißt es bereits seit 2020 nicht mehr „Film ab!“. Cineplexx zog aus und gewann einen Rechtsstreit um den Mietvertrag vor Gericht.

Ringen um Zukunft für Gebäude

Heigl gibt zu: „Damit ist völlig klar, dass das wirtschaftlich in dieser Form keine Zukunft hat.“ Er arbeite nun an einer Neuausrichtung und befinde sich in Abstimmungen mit dem Magistrat. Sowohl ein Neubau als auch eine Adaptierung der bestehenden Immobilie sind laut Heigl denkbar. „Wir warten jetzt auf das Ergebnis von Probebohrungen“, erklärt der Investor. Davon hänge ab, in welcher Form und wie hoch gebaut werden könne. Entscheidend seien auch die Gespräche mit der Stadt, gibt Heigl zu bedenken. Naturgemäß habe sie nicht zwingend die gleichen Interessen wie er als Unternehmer. Zu möglichen Konzepten für die Zukunft wollte sich Heigl noch nicht äußern: „Ich kann darauf noch keine seriöse Antwort geben.“

Der Gastgarten des verbliebenen Wirtshauses dient auch Obdachlosen als Schlafplatz. (Bild: Benedict Grabner)
Der Gastgarten des verbliebenen Wirtshauses dient auch Obdachlosen als Schlafplatz.

Mega-Bauprojekt, Eigentümer schließt Verkauf von CityCenter nicht aus

Fix ist hingegen, dass an der nördlichen Gebäudeseite ein Turm mit 15 Stockwerken in 44 Meter Höhe wachsen soll. Im Turm sollen insgesamt 100 Hostel-Zimmer mit insgesamt rund 250 Betten Platz finden. Der Baubeginn war ursprünglich für 2020 oder 2021 geplant, wird nun aber mit 2023 angegeben. Kostenschätzung: 11,5 Millionen Euro.

(Bild: STRABAG Real Estate GmbH)

Bemerkenswert: Auch die Liegenschaft, auf der der Turm stehen wird, gehörte ursprünglich Andreas Heigl. Er war es, der 2016 das Projekt mit dem Namen „The Tree“ vorstellte. Die Liegenschaft wechselte aber vor einiger Zeit den Eigentümer und gehört nun der STRABAG Real Estate GmbH. Dem Vernehmen nach könnte auch das CityCenter selbst an die STRABAG wandern. Dazu sagt Eigentümer Heigl: „Ausschließen kann ich das nicht.“ Bemerkenswert: Schon einmal, nämlich bevor Andreas Heigl im Grundbuch stand, gehörte das CityCenter der STRABAG.

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