Am Donnerstag sind die letzten drei Folgen der Netflix-Doku „Harry & Meghan“ online gegangen. In der Serie über ihre Gründe für ihren Ausstieg aus dem britischen Königshaus Anfang 2020 erheben Prinz Harry, der jüngere Sohn von König Charles, und seine Frau, Herzogin Meghan, schwere bis bizarre Vorwürfe gegen die britische Presse sowie das Königshaus.
Es werden Vorwürfe laut, dass das britische Königshaus immer wieder negative Geschichten über Meghan an die Presse weitergab, um von Schlagzeilen über andere Royals abzulenken. Angeblich wurde die Herzogin von Sussex bewusst „an die Wölfe verfüttert“ und Lügengeschichten über sie verbreitet.
Von Rassismus, „Gaslighting“ (Manipulation durch das Verdrehen von Fakten, um jemanden psychisch fertig zu machen) und Lügen ist die Rede. Meghan meint, sie sei ein „fremder Organismus“ gewesen, der zerstört werden musste.
„Sündenbock für den Palast“
„Eine Geschichte über jemanden in der Familie tauchte für eine Minute auf, und sie ließen das irgendwie verschwinden“, sagt die Herzogin etwa. Eine von Netflix als Freundin Meghans beschriebene Frau nannte die Amerikanerin einen „Sündenbock für den Palast“, die geopfert worden sei, um andere negative Geschichten zu verhindern.
In der vierten Folge deutet Meghan an, dass sich die Royals gegen sie auflehnten, weil sie nicht wie sie gewesen sei, und meinte, dass es damit zu tun gehabt habe, dass sie gemischtrassig war.
Bizarre Fisch-Analogie
In einer bizarren und verworrenen Analogie sagt Meghan, dass einer der Adjutanten der Königin sie mit einem fremden Organismus verglichen habe, der in einen Fisch eindringt, den sie für einen Fisch hielt.
Laut Meghan habe das Königshaus gedacht: „Was ist das? Was macht es hier? Es sieht nicht aus wie wir. Es bewegt sich nicht wie wir. Wir mögen es nicht. Nehmt es weg von uns.“
Sowohl Harry als auch Meghan schildern Begebenheiten, die ihnen klargemacht hätten, dass eine große Eifersucht im Königshaus über die anfängliche positive Berichterstattung über Herzogin Meghan geherrscht habe. Bei einem gemeinsamen Frühstück mit der Queen im Buckingham-Palast seien dort Zeitungen mit Berichten über eine Veranstaltung herumgelegen und alle hätten Meghan am Titelblatt gehabt.
Das Paar zieht, wie schon in den ersten drei Folgen der Dokumention, Parallelen zum Schicksal von Prinzessin Diana, die in ihrem berühmten TV-Interview darüber gesprochen hatte, dass sich während ihrer Australien-Reise alle nur für sie interessiert hätten, was Prinz Charles damals sehr wehgetan und erzürnt habe.
„Royaler Rockstar“
Das Paar erklärte, sie seien einfach „besser“ bei königlichen Pflichten als andere gewesen, und das habe Harrys Familie sauer aufgestoßen, die nicht wollte, dass Meghan nach ihrer Hochzeit 2018 wie ein „royaler Rockstar“ behandelt werde.
Ihre eigene Australien-Reise im Oktober 2018, wo Meghans Schwangerschaft bekannt gegeben wurde, verlief so gut, dass „der Palast sich dadurch unglaublich bedroht fühlte“.
Harry sagte: „Das Problem ist, wenn jemand, der in einer Nebenrolle heiraten sollte, dann das Rampenlicht stiehlt oder den Job besser macht als die Person, die dafür geboren wurde. Das regt die Leute auf. Es verschiebt das Gleichgewicht.“
Das Problem ist, wenn jemand, der in einer Nebenrolle heiraten sollte, dann das Rampenlicht stiehlt oder den Job besser macht als die Person, die dafür geboren wurde.
Prinz Harry
Keine Chance auf Versöhnung?
Allgemein wird angenommen, dass es nach der Doku für Harry und Meghan keine Rückkehr in die Royal Family geben wird. Ohnehin hatten sie schon mit der Abgabe ihrer royalen Aufgaben ihre Ehrentitel und Schirmherrschaften niedergelegt.
Doch galten sie als Mitglieder des familiären, inneren Zirkels. Viele Kommentatoren in Großbritannien sehen dafür keine Chance mehr.
König Charles lässt Tür einen Spalt offen
Es heißt aber, dass König Charles noch immer an einer Versöhnung interessiert sei und eine Tür offen gelassen habe.
Ein Insider sagte kurz vor der Ausstrahlung der finalen Folgen dem „People“-Magazin: „Die Tür für eine Versöhnung ist immer offen, wenn es um den König geht, und er würde die Situation sicherlich retten, wenn er könnte. Er würde sich wünschen, dass das aufhört.“
Eine Reaktion des Königs auf die Serie ist nicht zu erwarten. Auch Prinz William, dem in der Doku vorgeworfen wird, dass der Palast für ihn gelogen habe, wird vermutlich schweigen. Schon immer hieß das Motto im Buckingham-Palast: „Niemals beschweren, niemals erklären“.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.