Prinz Harry enthüllte in den am Donnerstag auf Netflix gestarteten finalen Folgen der Doku-Serie „Harry & Meghan“, dass es während der Krisengespräche zu seinem Ausstieg aus dem Königshaus Anfang 2020 alles andere als britisch zurückhaltend zugegangen sei. Er behauptet, dass sein Bruder, Thronfolger Prinz William, völlig die Contenance verloren und ihn angebrüllt habe.
Die Ausstiegsgespräche, die Prinz Harry damals mit seinem Vater, dem heutigen König Charles, seinem Bruder Prinz William und seiner im September 2022 verstorbenen Großmutter Queen Elizabeth II. geführt hat, in denen die Bedinungen seines Abgangs in die USA festgelegt wurden, waren offenbar kein gemütlicher Fünfuhrtee-Plausch.
Im Gegenteil. Laut Harrys nun veröffentlichen Schilderungen dürfte es dabei sehr emotional zugegangen sein.
Queen nahm „alles hin“
Der 38-jährige Prinz behauptet in der fünften Folge der Doku, dass König Charles während des angespannten Treffens Unterstellungen gemacht habe, die nicht gestimmt hätten, während die Queen alles stillschweigend über sich ergehen habe lassen.
„Es war erschreckend, dass mein Bruder mich anschrie und anbrüllte und mein Vater Dinge sagte, die einfach nicht wahr waren, und meine Großmutter saß still da und nahm alles irgendwie hin.“
Es war erschreckend, dass mein Bruder mich anschrie und anbrüllte und mein Vater Dinge sagte, die einfach nicht wahr waren, und meine Großmutter saß still da und nahm alles irgendwie hin.
Prinz Harry
Für Meghan ist es unverständlich, dass sie nicht zu dem royalen Gipfeltreffen eingeladen war, obwohl das Ergebnis sie direkt betraf.
Sie und Harry hatten Anfang 2020 öffentlich erklärt, nach Nordamerika zu ziehen, um dort finanziell unabhängig ihr eigenes Leben mit ihrem im Mai 2019 geborenen Sohn Archie zu führen.
Die ehemalige Schauspielerin sagte: „Stellen Sie sich ein Gespräch vor, eine Diskussion am runden Tisch über die Zukunft Ihres Lebens, bei der so viel auf dem Spiel steht, und Sie als Mutter und Ehefrau und in vielerlei Hinsicht die Zielperson sind nicht eingeladen, am Tisch Platz zu nehmen.“
Harry behauptet, es sei „klar“ gewesen, dass seine Verwandten es so planen würden, dass sie nicht dabei sei.
Keil zwischen Brüder getrieben
Und so sei es abgelaufen: „Ich ging mit demselben Vorschlag hinein, den wir bereits öffentlich gemacht hatten ... Aber als ich dort ankam, wurden mir fünf Optionen angeboten. Eins war keine Veränderung. Fünf: alles aus.“
Harry: „Ich habe mich in der Sitzung für die dritte Option entschieden, halb drinnen, halb draußen. Wir haben unsere eigenen Jobs, arbeiten aber auch zur Unterstützung der Königin.“
Aber es sei schnell klar geworden, dass dieses Ziel in Wahrheit nicht zur Diskussion gestanden sei. Das Treffen habe ohne Plan geendet. Aber das Schlimmste sei gewesen, was es mit seiner Beziehung zu William gemacht habe.
„Es hat einen Keil zwischen mich und meinen Bruder getrieben“, bedauert Harry. Seinem Bruder wirft er vor: „Er ist jetzt auf der Seite der Institution. Und einen Teil davon verstehe ich, ich verstehe es. Das ist sein Erbe, also ist es in gewissem Maße bereits in ihm verankert, dass ein Teil seiner Verantwortung das Überleben und die Fortführung der Institution ist.“
„Als ich nach dem Treffen ins Auto stieg, erfuhr ich von einer gemeinsamen Erklärung, die in meinem Namen und im Namen meines Bruders veröffentlicht worden war und in der die Geschichte, dass er uns aus der Familie schikaniert hatte, zerschlagen wurde“, sagte er.
„Ich konnte es nicht glauben. Niemand hatte mich um Erlaubnis gebeten, meinen Namen unter eine solche Erklärung zu setzen. Ich rief [Meghan] an und erzählte es ihr, und sie brach in Tränen aus. Denn innerhalb von vier Stunden waren sie bereit zu lügen, um meinen Bruder zu schützen, aber drei Jahre lang waren sie nie bereit, die Wahrheit zu sagen, um uns zu schützen“, sagte er
Eifersucht auf Meghan
In der Doku unterstellt Harry seinem Bruder William zudem, dass dieser mit Eifersucht auf die positiven Schlagzeilen über Herzogin Meghan reagiert habe. Er habe das Gefühl, dass seine Frau Meghan seinem Bruder William, der als arbeitender Royal geboren wurde, „das Rampenlicht gestohlen“ habe, so Harry.
Seine Familie habe seine Beweggründe, die „Firma“, wie sich das Königshaus als Unternehmen gerne selbst bezeichnet, und Großbritannien zu verlassen, nicht verstanden. „Sie sahen, was sie sehen wollten“, klagt Harry an.
Queen trage keine Schuld
Allein seiner Großmutter gibt Prinz Harry keine Schuld daran, wie sich die Dinge entwickelt haben. Die Queen habe einfach ihre Verantwortung der Institution gegenüber wahrgenommen. Wie schon immer.
„Die Leute um sie herum sagen ihr: ,Übrigens, dieser Vorschlag oder die beiden, die XYZ machen, werden als Angriff auf die Institution gesehen‘, also wird sie sich an den Rat halten, der ihr gegeben wird“, erklärt Harry das eiserne Verhalten seiner Großmutter.
Palast schweigt zu Vorwürfen
Es wird angenommen, dass das britische Königshaus weiterhin stillschweigend die Dokuserie aussitzen wird. Es heißt, dass Prinz William und Prinzessin Kate sich weigern, auch nur eine Minute davon anzuschauen. Sie hätten Leute aus ihrem Team beauftragt, die Serie anzusehen.
Negativschlagzeilen lanciert?
Ein Vorwurf von Harry und Meghan an das Prinzenpaar von Wales lautet auch, dass diese immer wieder negative Storys über Herzogin Meghan über Palast-Insider hätten streuen lassen, um von eigenen negativen Schlagzeilen abzulenken.
„Zu sehen, wie das Büro meines Bruders das tat, was wir uns versprochen hatten, nie zu tun, zerriss mir das Herz“, so Harry.
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