Laut Mafiosi-Gespräch

Genua: Mit Drogen beladener Lkw stürzte von Brücke

Ausland
15.12.2022 15:05

Unter den Fahrzeugen, die am 14. August 2018 von der Morandi-Brücke in Genua stürzten, befand sich auch ein mit Drogen beladener Kühlwagen. Dies geht aus einem im März 2020 abgehörten Telefongespräch zwischen zwei Bossen der ‘Ndrangheta, der Mafia in Kalabrien, im Rahmen von Justizermittlungen hervor, die zur Verhaftung von 76 Personen führten.

Wie die von den Ermittlern belauschten Telefongespräche ergaben, befanden sich in einem beim Brückenunglück abgestürzten Lkw 900 Kilogramm Haschisch in einem Kühlraum versteckt.

Mafia versuchte, Fahrzeug zu lokalisieren
Das Rauschmittel landete zusammen mit dem Lastwagen zunächst in einem Depot für Unfallfahrzeuge in Genua. Der Lkw wurde dann nach Frosinone südlich von Rom abgeschleppt. Die Mafia versuchte, das Fahrzeug zu lokalisieren, um die Drogen-Ladung zurückzubekommen, berichteten die Ermittler nach Medienangaben vom Donnerstag.

43 Menschen starben bei dem Brückeneinsturz in Genua. Als mögliche Ursache gilt eine allzu nachlässige Wartung des Bauwerks mit seinen stählernen Tragseilen. (Bild: FEDERICO SCOPPA / AFP)
43 Menschen starben bei dem Brückeneinsturz in Genua. Als mögliche Ursache gilt eine allzu nachlässige Wartung des Bauwerks mit seinen stählernen Tragseilen.

So wurde ein Krimineller kontaktiert, der im Sektor der Altmetallverwertung arbeitete und die Fahrzeugkarosserie hätte identifizieren und transportieren können. Zurzeit ist nicht bekannt, ob die Drogenladung von den Gangstern sichergestellt wurde.

Die neue Brücke in Genua: Ponte San Giorgio (Bild: AFP)
Die neue Brücke in Genua: Ponte San Giorgio

Seit Juli läuft Prozess
43 Menschen starben bei dem Brückeneinsturz in Genua. Hunderte, die in Häusern unter der Brücke wohnten, wurden obdachlos. Als mögliche Ursache gilt eine nachlässige Wartung des Bauwerks mit seinen stählernen Tragseilen. Seit Juli läuft der Prozess wegen des Unglücks.

Angeklagt sind 59 Personen, unter ihnen Giovanni Castellucci, der Ex-Chef der Autobahngesellschaft „Autostrade per l‘Italia“ (ASPI), Betreiberin der eingestürzten Brücke. Der Vorwurf lautet auf Fahrlässigkeit, Behinderung der Verkehrssicherheit, Fälschung und vorsätzliches Weglassen von Sicherheitsvorkehrungen.

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