Verwaiste Praxen

Offensive im Kampf gegen unbesetzte Ordinationen

Die „Landarztgarantie“ war gestern, jetzt soll der „Bereitstellungsdienst“ den Mediziner-Mangel in heimischen Ordinationen abfedern. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner stellte am Donnerstag diese Gesundheitsoffensive mit Ärztekammer-Präsident Harald Schlögel und Norbert Fidler von der Gesundheitskasse vor.

Aus einem Pool von Medizinern sollen künftig verwaiste Ordinationen unbürokratisch interimistisch besetzt werden. Die Ärztinnen und Ärzte können sich dabei ganz auf die Patienten konzentrieren, heißt es. Alle organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben werden von Kammer und Gesundheitskasse abgewickelt, den IT-Bereich deckt Notruf NÖ ab. Der Vorteil: Nicht nur Allgemeinmediziner werden ersetzt, auch Facharztpraxen können besetzt werden.

Die Gesundheitsoffensive soll Sicherheit geben, dass die Bürger wohnortnahe versorgt werden. Denn jede unbesetzte Arztstelle ist eine zuviel.

Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich

Erprobt wird die Bereitstellung im Frühjahr 2023 in Mistelbach und Maissau mit praktischen Ärzten, in Gänserndorf in einer Kinderarzt-Ordination. Zum Einsatz kommen sollen unter anderen pensionierte Mediziner oder Wahlärzte, die einmal in eine Kassenordination „hineinschnuppern“ wollen.