Leo Windtner:

Ex-ÖFB-Präsident pfeift auf den Maulkorb der FIFA

Oberösterreich
15.12.2022 16:00

100.000-Dollar-Förderung wurde korrekt abgewickelt! Fußball-Weltverband sprach Leo Windtner nach sechsjährigen Ermittlungen frei! Unglaublich nur: Der ehemalige ÖFB-Präsident wurde schriftlich aufgefordert, über den Freispruch zu schweigen. Was der aber nicht tut . . . 

Sechs Jahre lang wurde er immer wieder angeschwärzt, ehe er nun durch ein Schreiben des Fußball-Weltverbands FIFA (still und leise) weißgewaschen worden ist:

Leo Windtner!

Von 2009 bis 2021 ÖFB-Präsident. Und seit 2016 am Pranger der FIFA. Vorwurf: Der Anfangsverdacht, dass eine 100.000-$-Förderung für ein Hilfsprojekt in Kenia nicht korrekt abgerechnet worden wäre. Windtner:

  • „Das war hochunangenehm, zumal auch mein Rechtsanwalt keine Akteneinsicht erhalten hatte.“
  • „Wir tappten deshalb komplett im Dunkeln.“
  • „Es war Wahnsinn! Vor meiner neuerlichen Wahl zum ÖFB-Präsidenten 2017 war suggeriert worden, es gäbe ein Problem. Doch ich war zum Schweigen verdammt, obwohl ich kein schlechtes Gewissen hatte.“

Zum Schweigen verdammt
Das der Oberösterreicher auch nicht hatte, als er der „Krone“ das Schreiben übergab, mit dem die FIFA die Einstellung der Untersuchung nun bestätigt hat. Das damit quasi gleichzeitig einen Freispruch bedeutet. Unglaublich aber, dass es im letzten Absatz (siehe Auszug) trotzdem heißt, dass Windtner das Papier vertraulich behandeln müsse.

Im letzten Absatz des FIFA-Papieres wird Leo Windtner angehalten, den Inhalt vertraulich zu behandeln. (Bild: Georg Leblhuber)
Im letzten Absatz des FIFA-Papieres wird Leo Windtner angehalten, den Inhalt vertraulich zu behandeln.

Bedeutet: Der 72-Jährige dürfte eigentlich öffentlich nicht sagen, dass die FIFA in all der Zeit keinerlei Hinweise fand, dass die Abwicklung der Förderung inkorrekt gewesen wäre. Doch Windtner pfeift auf diesen Maulkorb!

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