Neue „Krone“-Serie gibt Einblicke in die Arbeit des Landeskriminalamtes Niederösterreich: Zum Start berichtet Kripo-Chef Stefan Pfandler über derzeitige Herausforderungen. Darunter fallen etwa die umfassenden Ermittlungen gegen falsche Polizisten, deren Opfern oft hohe Geldbeträge abgeluchst werden. In diesem Bereich betrug der Gesamtschaden in Österreich alleine heuer gut 14 Millionen Euro!
Das „Heimatgefühl“ hat sich für Stefan Pfandler sehr schnell eingestellt: Seit 1. Juli hat der 56-Jährige als neuer Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) die Verbrechen im größten Bundesland im Visier. Nach sechs Monaten gibt der Kripo-Chef nun in der neuen „Krone“-Serie über das LKA Einblicke in aktuelle Herausforderungen. Denn die Corona-Pandemie hat auch aus kriminalistischer Sicht ihre Spuren hinterlassen.
„Gerade im Bereich Cybercrime hat in den vergangenen zwei Jahren ein wahrer Boom eingesetzt“, so Pfandler. Täter hätten schnell erkannt, dass durch Lockdowns etwa Diebstähle und Einbrüche erschwert wurden - das Internet habe sich hier als wirkungsvolle Alternative etabliert. „Der Hype ist nach wie vor ungebrochen“, warnt der LKA-Leiter.
14 Millionen Euro Gesamtschaden
Neben Erpressungen und deutlich mehr Straftaten im Wirtschaftsbereich - beim Anlagenbetrug werden hohe Gewinne versprochen - sehen sich die Ermittler derzeit vor allem beim „Polizeitrick“ gefordert. Dabei entlocken falsche Beamte unter einem Vorwand - etwa einem drohenden Einbruchsversuch - meist älteren Personen Geld und Schmuck.
Schaden in Millionenhöhe
Dabei gehen die Täter sehr gewieft vor: „Die Kriminellen sind psychologisch gut geschult und üben großen Druck auf die Opfer aus“, erklärt Pfandler. Die österreichweite Schadenssumme habe sich mit fast 14 Millionen Euro innerhalb eines Jahres verdoppelt. Der Kripo-Chef mahnt zur Vorsicht: „Die Exekutive fragt nie nach Vermögenswerten und verwahrt diese auch nicht. Auch Kautionen werden von uns nicht verlangt.“
Schlepper auf dem Vormarsch
Ähnlich gefordert sehen sich die Ermittler auch punkto Schlepperei mit fast täglichen Aufgriffen: Erst Ende November wurde ein Schlepper nach einer wilden Verfolgungsjagd mit 24 Personen im Fahrzeug festgenommen. Eine weitere Herausforderung stellt Suchtgift dar: Einen deutlichen Anstieg mit knapp 50 Opfern verzeichnet man bei den Drogentoten.
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