Spionage für Saudis
Ex-Twitter-Mitarbeiter muss in USA hinter Gitter
In den USA ist ein ehemaliger Beschäftigter des Kurznachrichtendienstes Twitter wegen Spionage zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 42-jährige Mann aus Kalifornien war bereits im August für schuldig befunden worden, Daten von Nutzern der Online-Plattform an die saudische Königsfamilie weitergegeben zu haben. Nun wurde das Strafmaß verkündet.
Achmad A. war im November 2021 in Seattle festgenommen worden. Ihm wurde vorgeworfen, 2014 von Riad kontaktiert worden zu sein, um nur intern zugängliche Nutzerdaten wie E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Geburtsdaten hinter anonymen Nutzerkonten weiterzugeben. Die Daten hätten es Riad ermöglichen können, bisher anonyme Kritiker in dem Kurzbotschaftendienst zu identifizieren.
Nach Angaben des US-Justizministeriums vom Donnerstag handelte es sich um Daten, mit denen Menschen, „die für die saudische Königsfamilie von Interesse waren“ identifiziert und lokalisiert werden konnten. Die Informationen hätten Saudi-Arabien dabei geholfen, „politische Dissidenten ins Visier zu nehmen“.
Verhältnis zu Saudis seit Khashoggi-Mord angespannt
Der internationale Umgang mit dem erzkonservativen Königreich Saudi-Arabien ist wegen der dortigen Menschenrechtslage umstritten. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes hatte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul im Jahr 2018 persönlich gebilligt.
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