Fast keine Treffer

So sehr lagen Wahrsager für das Jahr 2022 falsch

Leben
16.12.2022 09:33

Krieg in der Ukraine, der Tod von Queen Elizabeth II., der Ausbruch der Mpox (Affenpocken) - im Jahr 2022 ist viel passiert. Doch zu US-Präsident Joe Bidens Rücktritt, einer Auflösung der Rockband The Rolling Stones, dem Tod des Diktators Kim Jong Un oder gar dem Zerfall der Europäischen Union kam es nicht. 2022 haben sich Hellseher und Wahrsager mit spektakulären Falschprognosen blamiert. Korrekte Vorhersagen überraschender Ereignisse gab es wie in den vergangenen Jahren nicht. 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und noch immer sucht man vergeblich nach den sensationellen Nachrichten, die von Hellsehern und Wahrsagern für 2022 vorhergesagt wurden. Das Ende der Rolling Stones, ein Feuer im Schloss Neuschwanstein oder Riesenkaninchen, die eine Stadt angreifen: Nicht nur das kanadische Medium Nikki Pezaro hatte sensationelle Fehlprognosen auf Lager, auch über ein Flugzeug, das in drei Stunden von London nach Sydney fliegen kann (Judy Hevenly) oder Polens Wunsch, aus der EU auszutreten (Nicolas Ajula) hat man im ablaufenden Jahr nichts gelesen.

Die alljährliche Auswertung esoterischer Prognosen durch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) lieferte auch für 2022 wenig Greifbares, manche Absurdität und, wie üblich, keine wirklich überraschenden Treffer. 

Tod der Queen seit Jahren in Prognosen
Der Tod der englischen Königin und damit verbundene „Veränderungen“ in der britischen Monarchie gehören seit vielen Jahren zu den Standardprognosen verschiedener Hellseher und Wahrsager. Im abgelaufenen Jahr erfüllte sich diese traurige Prognose; als überraschenden Treffer sieht das der Mainzer Mathematiker Michael Kunkel, der seit über 20 Jahren solche Prognosen auswertet, aber nicht. „Irgendwann muss sich eine solche Prognose ja leider erfüllen. Wer in den letzten Jahren mit dieser Prognose daneben lag, sollte sich jetzt nicht mit einem Treffer schmücken.“

Auch der von dem kanadischen Medium Nikki Pezaro vorhergesagte Überfall Putins auf die Ukraine (und andere Länder) ist für Kunkel kein spektakulärer Treffer. „Wer wirklich in die Zukunft blicken könnte, hätte nicht auch noch einen Krieg zwischen Taiwan und China, Putins Rückzug aus der Politik oder den Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un vorhergesagt.“

Verstorbene Hellseher schneiden noch schlechter ab
Richtig katastrophal wurde es wie in jedem Jahr bei den Deutungen bereits verstorbener vermeintlicher Hellseher. So soll man aus den Zeilen des Renaissance-Dichters Nostradamus für 2022 eine Belagerung der französischen Hauptstadt, das Auseinanderbrechen der EU und den Tod eines wichtigen Politikers (z.B. des amerikanischen Präsidenten) herauslesen können, aus Zitaten der 1996 verstorbenen bulgarischen Seherin Baba Vanga war es ein Massensterben in Indien.

Auch aus fiktiven Geschichten wie der Zeichentrick-Serie „Die Simpsons“ wurden Prognosen für 2022 erstellt: „Die Machtübernahme von Robotern, ein Zombieüberfall oder gar ein Asteroidenabsturz - diese Katastrophenprognosen dürfte nicht mal der Autor dieser Pseudovorhersagen selbst ernst nehmen.“

Video: Nostradamus‘ Prognosen für 2023

Düstere Vorhersage für 2023 von Nostradamus
 Für das nächste Jahr sagt Nostradamus einen „großen Krieg mit Millionen Toten“, Terroranschläge und eine neue Weltordnung voraus.

Horoskope „bestenfalls für Smalltalk geeignet“
Der in den letzten Jahren zu beobachtende Astrologiehype setzte sich auch 2022 weiter fort. Auf Online-Lifestyle-Seiten gibt es fast täglich Aussagen über die Vertreter einzelner Sternzeichen zu lesen, die sich allerdings häufig auch widersprechen. „Wenn für ein Sternzeichen für die folgende Woche einmal Glück und einmal Pech vorhergesagt wird, dann sind solche Zuschreibungen bestenfalls für einen Smalltalk geeignet“, urteilt Kunkel.

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