Raketenangriffe

Explosionen in Kiew, tote Rotkreuz-Helferin

Ausland
16.12.2022 11:44

Die russische Armee hat am Freitag erneut zahlreiche Regionen der Ukraine mit Raketen angegriffen. In weiten Teilen des Landes herrscht weiterhin Luftalarm - auch in Kiew. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, es gebe Explosionen in der Hauptstadt. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor von einer in Cherson getöteten Rotkreuz-Helferin berichtet.

Selenskyj warf Russland vor, beim Beschuss der Stadt Cherson eine freiwillige Helferin in einer Station des Roten Kreuzes getötet zu haben. „Die Frau, die starb, war eine Sanitäterin, eine Freiwillige“, sagte der Staatschef am Donnerstagabend in einer Videoansprache. Der Leiter der österreichischen Delegation des Roten Kreuzes, Jürgen Högl, drückte in einer Aussendung sein Mitgefühl aus: „Es sind Momente wie diese, wo es mir und meinen Kolleginnen und Kollegen schwerfällt, positiv zu bleiben.“ Die kürzlich befreite Hafenstadt im Süden der Ukraine sei allein am Donnerstag 16 Mal von russischer Seite beschossen worden.

Raketenabwehrsystem im Einsatz
Am Freitagmorgen startete Russland die nächste Angriffswelle auf Ziele im Nachbarland. Mindestens 60 Raketen sollen nach ukrainischen Angaben abgefeuert worden sein. Der Bürgermeister der Stadt Charkiw berichtete von mehreren Explosionen, die in der Stadt zu hören seien. Einrichtungen der Infrastruktur würden angegriffen. In der weiter westlich liegenden Hauptstadt Kiew berichten Reuters-Reporter davon, dass das Raketenabwehrsystem im Einsatz ist. Laut Bürgermeister Klitschko gab es Explosionen.

Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu begeben. „Ignorieren Sie nicht den Luftalarm, bleiben Sie in den Schutzräumen“, schrieb Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, am Freitag auf Telegram. Die U-Bahn in der Hauptstadt stellte den Verkehr ein, sie diente als Bunker. In Kiew fielen Licht, Wasser und Heizung aus, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur aus der Drei-Millionen-Metropole berichtete.

Energieversorgung arbeitet im Notbetrieb
Die Präsidialverwaltung in Kiew teilte mit, dass landesweit auf Notversorgung im Energiebereich umgestellt werde. Sie rief die Menschen, die oft in Kälte und Dunkelheit sitzen, wegen der seit Wochen laufenden Angriffe, zu Verständnis auf. Es gebe Schutz- und Wärmestellen im Land, wohin sie kommen könnten. Notfalldienste würden zudem daran arbeiten, die getroffenen und beschädigten Energieanlagen zu reparieren. Energieminister German Galuschtschenko bestätigte Einschläge in Objekte der Energieinfrastruktur im Süden und Osten des Landes. „Es finden Notabschaltungen des Stroms statt“, schrieb er auf Facebook. Es handelte sich um eine der schwersten Attacken seit Beginn der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes am 10. Oktober.

Ukrainische Angriffe auf Luhansk
Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von russischen Truppen kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge mindestens acht Menschen getötet worden. 23 weitere Menschen seien verletzt worden, als Raketen in dem Dorf Lantratiwka eingeschlagen seien. TASS berief sich auf nicht näher bezeichnete Quellen der Rettungsdienste. Es sei ein Gebäude in dem Ort zerstört worden, unter den Trümmern seien einige Menschen eingeschlossen, hieß es weiter.

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