Morbus Basedow und Hashimoto-Thyreoiditis sind hierzulande bereits häufiger als knotige Veränderungen und der typische „Kropf“. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer. Aber wie äußern sich diese Schilddrüsenprobleme?
Die Vergrößerung der Schilddrüse (Struma) war jahrhundertelang in Österreich die Haupterkrankung des schmetterlingsförmigen Organs. Damals herrschte Jodmangel. Mit der Einführung des jodierten Speisesalzes hat sich die Lage stark verändert.
Inzwischen sind Autoimmunerkrankungen wie Basedow und Hashimoto wesentlich häufiger. Bei ersterem kommt es zu einer Entzündung der Schilddrüse, durch die vermehrt Hormone produziert werden. Es entsteht eine Überfunktion. Bei zweiterer tritt schleichend, über Jahre durch die Bildung bestimmter Antikörper eine Unterfunktion auf.
„Die Ursachen für Morbus Basedow sind vielfältig: Genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse wie Nikotin und Jod, aber auch emotionale Belastungssituationen“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Georg Zettinig, Facharzt für Nuklearmedizin aus Wien.
Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich viele sogar agil und energiegeladen. Als erste unangenehme Beschwerden stellen sich dann Nervosität, Schwitzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Reizbarkeit ein. Nach gesicherter Diagnose beginnt die Therapie mit sogenannten Thyreostatika. Regelmäßige Kontrollen, anfangs auch in kurzen Abständen, sind nötig.
„Viel häufiger ist die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis. Die Entzündungsreaktion im Schilddrüsengewebe lässt sich am besten im Ultraschall beurteilen. Oft tritt die Unterfunktion erst Jahre später auf und muss dann meist dauerhaft therapiert werden“, erläutert Dr. Zettinig.
Behandlung meist ein Leben lang
Die Therapie hängt vom Stadium ab. Zunächst kann Selen verordnet werden, das den Krankheitsverlauf oft günstig beeinflusst. Spätestens bei einer manifesten Schilddrüsenunterfunktion muss meist für immer eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen durchgeführt werden.
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