Tiroler Energiebilanz

Privathaushalte verbrauchen mehr Strom als früher

(Bild: Animaflora - stock.adobe)

Tirols Energieverbrauch hat sich 2021 im Vergleich zu 2019 nur minimal verringert. Zwar wird weniger importiert, trotzdem ist es bis zur Energieautonomie noch ein weiter Weg. Vor allem die Gebäude sind ein Sorgenkind.

Tirol importiert heute um 30 Prozent weniger Energie als im Jahr 2005. Das zeigen die Energiebilanz der Statistik Austria und der Energiemonitoringbericht des Landes für das Jahr 2021. Im Vorjahr stammten 42 Prozent der in Tirol verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen, womit Tirol über dem Österreichschnitt (36,5 Prozent) liegt. Vor allem die Stromproduktion mit Sonnenenergie hat stark zugelegt: Gegenüber 2020 ist die Erzeugung aus Fotovoltaik laut Statistik Austria um ein Drittel gestiegen.

Energiereferent Geisler sieht noch viel Verbesserungspotenzial

(Bild: Charly Lair)

Die positiven Entwicklungen müssen Ansporn sein, unsere Unabhängigkeit mit aller Kraft voranzutreiben.

Energiereferent Josef Geisler

Auch bei Biomasse wurde deutlich mehr eigenes Holz verwendet. Die Importe von Pellets und Briketts gingen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um mehr als 90 Prozent zurück, beim Scheitholz waren es zwei Drittel. „Diese positiven Entwicklungen müssen Ansporn sein, unsere Unabhängigkeit mit aller Kraft voranzutreiben“, erklärt dazu Tirols Energiereferent Josef Geisler (ÖVP). Denn vom erklärten Ziel, 2050 energieautonom, also unabhängig von fossiler Energie zu sein, ist Tirol noch weit entfernt.

Privater Energiebedarf um ein Viertel gestiegen
Während der allgemeine Energiebedarf von 2019 auf 2021 um 0,3 Prozent leicht gesunken ist, ist insbesondere der Energiebedarf der Gebäude auffallend hoch: Sie verbrauchen 46 Prozent an Strom und Wärme in Tirol. Von 2019 auf 2021 verzeichnete man eine Steigerung von zwölf Prozent. Hier gebe es noch einiges zu tun, gibt Energiereferent Geisler zu. Während der Energiebedarf privater Haushalte seit 2005 um ein Viertel gestiegen ist, konnte die Tiroler Industrie ihren Verbrauch um 22 Prozent senken.