Die Fäden des Wiener Aktionismus sind noch nicht gerissen! Das große Finale im Ausstellungsjahr der Galerie 422 in Gmunden nimmt zwei Persönlichkeiten dieser einzigartigen Kunstströmung in den Fokus. Günter Brus war ein Pionier, Hermann Nitsch, der im April verstarb, war es auch. Nun schaut man auf ihn zurück.
Günter Brus (84) gilt als Pionier der Body-Art. Er malte Räume, Modelle und sich selbst an. Später nützte er nur mehr seinen Körper als Ausdrucksmedium für Aktionen, Selbstverletzung inklusive.
Rekord bei Versteigerung
Sein zeichnerisches Talent führte ihn zu „Bild-Dichtungen“, rund tausend Blätter pro Jahr sollen in intensiven Schaffensphasen entstanden sein. In Gmunden präsentiert man eine kleine, feine Auswahl von bedrohlich-existenziellen Sujets bis hin zu heiteren Arbeiten. Begleitet werden die Grafiken von seinen literarischen Texten. Zuletzt erzielte übrigens eine Papierarbeit von Brus im Wiener Auktionshaus im Kinsky einen Rekordpreis.
Erinnerungen an das Orgien Mysterien Theater
Der zweite Teil der Schau lässt auf Hermann Nitsch zurückblicken, der im April dieses Jahres verstarb, wir berichteten darüber. Der Ausnahmekünstler verteilte bei seinen Aktionen Tierkadaver und verschüttete ein Meer aus rotem Blut.
Das Publikum jubelte oder rief Skandale aus; der Künstler wurde weltberühmt und zu einem der bedeutendsten Vertreter des Aktionismus.
Wenn Nitsch nicht gerade mit Aktionen beschäftigt gewesen war, zeichnete und druckte er. Eine knappe Auswahl an Blättern ist in der Galerie 422 in Gmunden zu sehen. Die Motive erstrecken sich von Architekturzeichnungen bis hin zu Darstellungen des Körpers.
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