Brisante Statistik
Viele Komplikationen bei Hinrichtungen in den USA
Die Zahl der vollstreckten Todesurteile hat heuer - abgesehen von den Corona-Jahren - in den USA den tiefsten Wert seit 1991 erreicht. Das ist aus Sicht der Organisation Death Penalty Information Center zwar ein positiver Trend. Allerdings weist die Nichtregierungsorganisation auf eine brisante Statistik hin: Bei einem Drittel der Hinrichtungen mit der Giftspritze gab es Komplikationen.
Insgesamt gab es den Angaben zufolge in den USA in diesem Jahr 20 Hinrichtungsversuche, zwei von ihnen wurden wegen massiver Probleme abgebrochen. Insgesamt seien bei sieben Versuchen „erhebliche Probleme“ aufgetreten, erklärte die auf die Todesstrafe spezialisierte Organisation am Freitag. Sie berichtete von „Inkompetenz der Hinrichtenden, Nichteinhaltung von Protokollen oder Fehlern in den Protokollen“. Die Aktivisten sprachen in diesem Zusammenhang auch vom „Jahr der verpfuschten Exekutionen“.
In 37 Bundesstaaten abgeschafft oder nicht praktiziert
Der Vollzug der Todesstrafe in den USA ist immer wieder Ziel heftiger Kritik und Gegenstand von Auseinandersetzungen. 37 der 50 Bundesstaaten haben nach Angaben des Death Penalty Information Center die Todesstrafe inzwischen abgeschafft oder diese seit mehr als zehn Jahren nicht mehr vollzogen. Viele Hersteller der für die Giftspritzen genutzten Medikamente weigern sich inzwischen, ihre Produkte an Bundesstaaten zu verkaufen, in denen die Todesstrafe noch vollstreckt wird.
Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage befürworten weiterhin 55 Prozent der US-Bevölkerung die Todesstrafe für verurteilte Mörder. Die Zustimmung bewegt sich seit Jahren auf ungefähr gleichem Niveau.
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