Samstagmittag, gestern – nur noch sieben Tage bis Heiligabend: Die zwei Autoschlangen vor dem Designer Outlet in Wals-Himmelreich sind ungewohnt lange. Es vergehen Minuten, bis man entweder auf das Parkdeck oder in die Garage kommt, um dort abermals auf einen freien Stellplatz zu warten.
Die immense Teuerung, das schmaler gewordene Geldbörserl? Davon ist im Tempel der reduzierten Markenwaren nichts zu sehen. Man hört auch nichts davon: „Wir sind über den Ergebnissen von 2019 und hochzufrieden“, grinst Centermanager Markus Gratz. Der auch gleich eine Erklärung für die großen Umsätze liefert: „Die Leute wollen Markenqualität. Bei uns kann man sie günstig einkaufen. Das zieht“, sagt der 51-jährige Deutsche. Angestellte Salzburger Händler, etwa Schmuckexpertin Ingrid Jirkowsky von Oliver Weber oder Ulrike Stadler-Neuwirth von Kneipp, bestätigen diese Aussagen. „Es läuft extrem gut“, erklärt die Filialleiterin des Körperpflege-Unternehmens. Stadler-Neuwirth wird allerdings nicht müde zu betonen, dass sich ein Trend abzeichnet: „Die Leute bei uns kaufen selektiver ein, sie überlegen viel mehr als früher!“
Der 8. Dezember war der schlechteste in der Geschichte, das Geschäft generell ist verhalten. Die Leute geben nicht so viel Geld aus, wir hoffen auf die nächsten Tage.
Gerti Höll, Sport Juss Bischofshofen
Schauplatz Pongau: In Bischofshofen wie St. Johann ist der Auto- wie Kundenverkehr in den Einkaufsstraßen überschaubar. Es scheint, als würde hier nicht nur mehr nachgedacht als früher, sondern auch weniger ausgegeben. „Anfang der Adventzeit war eine Einkaufseuphorie da“, berichtet Bernard Adelsberger, Besitzer vom Modehaus-Riesen in der Bezirkshauptstadt. „Aber seit dem 8. Dezember ist das Geschäft verhalten. Vielleicht ist vom Weihnachtsgeld nicht mehr so viel da. Man hört ja allerorts, dass alles teurer wird. Das dürfte sich auswirken!“
„Schnee hat den Leuten richtigen Schub gegeben“
Wie bei Adelsberger legt man im Sportgeschäft Juss in Bischofshofen Hoffnungen auf die nächsten Wochen und Touristenströme: „Wir merken, dass der gefallene Schnee die Leute richtig animiert. Da will dann jeder sofort raus in die Natur“, weiß Gerti Juss. Aber auch die Chefin des Sporthändlers hat einen Rückgang bei der Kauflaune bemerkt: „Das Skifahren ist einigen zu teuer geworden, alternative Sportarten wie Langlaufen, Schneeschuhwanderungen treten an die Stelle. Das Geld wird verhaltener ausgegeben!“
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