Abkommen unterzeichnet

EU will grünen Strom über Schwarzes Meer beziehen

Ausland
18.12.2022 11:17

Die EU will sich Strom aus erneuerbaren Energien aus Aserbaidschan sichern. Dazu soll ein 1100 Kilometer langes Unterwasserkabel mit einer Leistung von 1000 Megawatt durch das Schwarze Meer bis nach Rumänien verlaufen. Dazu haben die Staats- und Regierungschefs Aserbaidschans, Georgiens, Rumäniens und Ungarns am Samstag im Beisein von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet.

Das Projekt, das in vier Jahren abgeschlossen sein soll, ist Teil der Bemühungen der EU, sich angesichts des russischen Ukraine-Kriegs mehr Unabhängigkeit bei den Energielieferungen zu verschaffen. „Die beiden Ufer des Schwarzen Meeres waren sich noch nie näher“, schrieb von der Leyen auf Twitter. Sie sei stolz darauf, dass das Abkommen „eine derart starke Betonung auf erneuerbare Energien setzt“, fügte von der Leyen hinzu. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zeigte sich sichtlich erfreut darüber, dass nun „das längste Unterwasser-Stromkabel der Welt“ errichtet werde.

Beträchtliches Potenzial an Wasserkraft
Georgien und Aserbaidschan liegen am Kaukasus-Gebirge. Beide Länder verfügen über ein beträchtliches Potenzial an Wasserkraft. Georgien und Rumänien liegen am Schwarzen Meer, während Österreichs Nachbarland Ungarn an Rumänien grenzt.

An der Unterzeichnungszeremonie in Bukarest nahmen der rumänische Premier Nicolae Ciuca (links), Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Rumäniens Präsident Klaus Iohannis, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Georgiens Ministerpräsident Irakli Garibaschwili teil. (Bild: AP)
An der Unterzeichnungszeremonie in Bukarest nahmen der rumänische Premier Nicolae Ciuca (links), Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew, Rumäniens Präsident Klaus Iohannis, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Georgiens Ministerpräsident Irakli Garibaschwili teil.

Das Projekt soll Brüssel zufolge abhängig von den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie finanziell unterstützt werden. Ein sekundäres Ziel scheint auch zu sein, Georgien mit dem Schwarzmeer-Kabel in den EU-Binnenmarkt zu integrieren.

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