Lionel Messi ist nach einem Wahnsinnsfinale am Ziel seiner Träume und nun auf einer Stufe mit dem großen Diego Maradona. „Der Pokal ist auch für Diego“, posaunt Messi nach dem Triumph über Frankreich.
Die „Krone“ berichtet aus Katar
Kurz schloss er die Augen. Er wusste: Dieser Elfmeter ist der wichtigste in seiner ganzen Karriere. Dann lief er an - und verwandelte bombensicher. So brachte Lionel Messi Argentinien im Finale der 22. Fußball-Weltmeisterschaft nach 23 Minuten gegen Frankreich in Führung und auf Kurs Richtung drittem Titel. Ehe es dann aber tatsächlich so weit war, musste Messi durch Himmel und Hölle gehen - der Fußball-Gott oben im Himmel vergönnte es jenem auf Erden wohl nicht, „normal“ Weltmeister zu werden.
Denn bis zur 80. Minute sah alles nach einem sicheren Sieg der Argentinier aus, ehe ausgerechnet Kylian Mbappé, Teamkollege von Messi bei Paris Saint-Germain, mit einem Doppelpack binnen 95 Sekunden alles auf den Kopf stellte. 2:2, Verlängerung, damit hatte Messi, hatten seine Kollegen, hatte ganz Argentinien, hatte die ganze Fußball-Welt, mit Ausnahme der Fans Frankreichs, ganz und gar nicht mehr gerechnet. Und daher musste er alles, wirklich alles, geben, um Weltmeister zu werden. Denn auch sein zweiter Finaltreffer sollte nicht reichen, um Argentinien nach der Verlängerung jubeln zu lassen, Mbappé machte ihm mit seinem dritten Tor einen Strich durch die Rechnung. Das Elferschießen - dramatisch: Zuerst trat Mbappé an und traf. Unmittelbar darauf Messi. Auch er verwandelte. Danach scheiterte Coman, traf Dybala, vergab Tchouameni, die weiteren Argentinier (Paredes, Montiel) trafen, Campeones!
13.321 Tage, nachdem sein Idol Diego Maradona 1986 in Mexiko den Pokal als Kapitän entgegengenommen hatte, streckte nun Messi, eingehüllt wie der Emir von Katar in ein feierliches Bischt-Gewand, unter dem tosenden Jubel zehntausender Fans und „Messsiiiii, Messsiiiii“-Rufen als Erster die Goldtrophäe in den Himmel von Doha.
Ein Wahnsinnsfinale, zwei Tore Messi, drei Tore Mbappé, ein Endspiel für die Ewigkeit. Mit einem 44-jährigen Teamchef (Lionel Scaloni) als Maestro an der Linie - und dem völlig losgelösten Dirigenten Lionel Messi (wurde auch zum besten Spieler der WM gewählt) auf dem Rasen. „Ich bin der glücklichste Mensch auf diesem Planeten, für diesen Titel habe ich alles gegeben. Ich wünschte, Diego wäre jetzt bei uns, wir widmen ihm diesen Pokal, wollten das Ding auch für ihn gewinnen. Vamos Argentina - es lebe Argentinien!“
„Das ist einzigartig“
Scaloni rang auf der Pressekonferenz noch immer nach den richtigen Worten: „Wir haben es noch gar nicht realisiert, das dauert ein paar Tage. Man bekommt mal einen Nackenschlag, aber dann kommt man zurück, darum geht es. Wir sind ganz oben, das ist einzigartig. So wie Lionel Messi!“
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