In Altaussee schwelt seit Wochen ein Konflikt um die Pläne von Hannes Androsch mit einer alten Villa. Nun schaltete sich auch das Mauthausen-Komitee ein.
Im Streit um die Altausseer Kremenezky-Villa meldet sich nun auch das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) zu Wort. Es unterstützt den Vorschlag einer lokalen Initiative, in dem einst arisierten Gebäude eine Gedenkstätte einzurichten.
„Diese Gedenkstätte soll die jüdische Geschichte des steirischen Salzkammerguts dokumentieren und mit lebendiger Bildungsarbeit verbreiten - einschließlich des Wissens über den NS-Terror und seine Folgen“, erklärt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi.
Androsch hat eigentlich andere Pläne
Die Villa gehörte einst der jüdischen Familie Kremenezky, wurde aber von den Nationalsozialisten enteignet. Das Gebäude ging nach Ende des Zweiten Weltkriegs zwar wieder an die Kremenezkys, die es aber verkauften.
Aktuell befindet sie sich in Besitz von Hannes Androsch, der daraus ein Hotelprojekt machen könnte. Die Altausseer Initiative wehrt sich genau dagegen und fand unter anderem mit Schauspieler Klaus-Maria Brandauer prominente Unterstützung.
Bund und Land sollen Kosten tragen
Nun schloss sich auch das MKÖ dem Vorschlag an. Mernyi appellierte an den Industriellen: „Ich weiß, dass Hannes Androsch Bildungs- und Gedenkarbeit große Anliegen sind. Allerdings wäre es etwas viel verlangt, dass er die Kosten für die Gedenkstätte tragen soll.“
„Hier sehen wir vor allem den Bund und das Land Steiermark in der Pflicht, die jüdische Geschichte in und um Altaussee als Kulturerbe zu bewahren“, so Mernyi.
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