Nach Instagram hat nun auch YouTube bei Pornhub den Stecker gezogen und den offiziellen Kanal des Pornoportals auf seiner Plattform gesperrt. Nach Angaben der Google-Tochter verstieß der im Dezember 2014 gestartete und zuletzt fast 900.000 Abonnenten zählende Kanal gegen die YouTube-Richtlinien.
„Nach einer Überprüfung haben wir den Kanal Pornhub Official aufgrund mehrerer Verstöße gegen unsere Community-Richtlinien geschlossen“, sagte YouTube-Sprecher Jack Malon in einer Erklärung gegenüber dem US-Magazin „Variety“. „Wir setzen unsere Richtlinien für alle gleichermaßen durch, und Kanäle, die wiederholt gegen unsere Richtlinien verstoßen oder sich verletzenden Inhalten widmen, werden geschlossen.“
Pornhub soll demnach auf externe Websites verlinkt haben, die auf YouTube selbst nicht erlaubte Inhalte enthielten. Ein Sprecher von MindGeek, der Muttergesellschaft von Pornhub, bestritt dies „vehement“: „Pornhub unterhält die absolut besten Vertrauens- und Sicherheitsmaßnahmen im Internet und achtet besonders darauf, dass es nicht gegen die Community-Richtlinien von YouTube verstößt“, so das Unternehmen in einer Erklärung.
Dem Bericht nach bot der YouTube-Kanal von Pornhub kein explizites Material, sondern stattdessen Serien wie „Ratschläge für Models“ sowie Abschnitte über Mode, Musik und die Pornhub-Awards.
Mindgeek ortet Diskriminierung
„Leider ist dies nur das jüngste Beispiel für die Diskriminierung von Personen aus der Erotikbranche, ein Trend, der in den sozialen Medien und in allen anderen Bereichen des Lebens zu beobachten ist, vor allem, wenn Gruppen einvernehmliche Inhalte für Erwachsene unaufrichtig mit Ausbeutung in einen Topf werfen“, kritisierte Mindgeek.
„Darsteller und Sexarbeiter sind Randgruppen, die auf soziale Medien angewiesen sind, um mit Fans in Kontakt zu treten, Geld zu verdienen und sich und ihre Familien zu unterstützen. Die willkürliche Durchsetzung der YouTube-Richtlinien gegen Pornhub und alle, die mit der Erotikindustrie zu tun haben, ist gefährlich und schädlich, und wir fordern, dass die Social-Media-Unternehmen uns so behandeln, wie sie alle anderen behandeln“, so Mindgeek weiter.
Zuvor bereits von Instagram verbannt
Erst Anfang September hatte die zu Facebook gehörende Foto-Plattform Instagram den offiziellen Pornhub-Kanal gesperrt und dies mit wiederholten Verstößen gegen die Community-Richtlinien begründet, einschließlich des Verbots der sexuellen Anwerbung. Einen Monat später deaktivierte Instagram ein zweites Konto, das Pornhub eingerichtet hatte, um das Verbot seines Hauptkontos zu umgehen.
Pornhub und Dutzende Verbündete aus der Erotikbranche veröffentlichten daraufhin einen offenen Brief, in dem sie Instagram vorwarfen, mit zweierlei Maß zu messen, indem sie Pornhub verbieten, aber Prominenten wie Kim Kardashian erlauben, Fotos mit Nacktheit zu veröffentlichen.
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