Schnelles Geld ist vor Weihnachten bei vielen Steirern gefragt. Durch die Teuerungswelle dürfen sich Institutionen wie das Grazer Dorotheum aktuell über regen Zulauf freuen.
Die Brillant-Halskette bleibt da, dafür gibt es 800 Euro. Im Gegenzug bekommt das Dorotheum 20 Euro im Monat. Der Betrag setzt sich nicht nur aus Zinsen zusammen, das Objekt wird auch bewertet, versichert und gelagert. Auf diese schnelle Geldbeschaffung setzen nun auch immer mehr Steirer.
Anstieg vor Weihnachten
„Schon im Frühjahr gab es einen Anstieg. Im Herbst ist es wieder nach oben gegangen“, weiß Michael Holubowsky, Pfand-Leiter vom Dorotheum. Vor Weihnachten sei das zwar immer der Fall, doch heuer gibt’s einen Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – die Teuerungen machen sich eben auch in diesem Geschäftsbereich bemerkbar.
Gerade vor Weihnachten wird nicht nur verpfändet, einige holen ihre Gegenstände auch wieder ab, um das Jahr abzuschließen. Viele kommen im Jänner wieder.
Michael Holubowsky
Pfandleihe auch für Mittelschicht und Elektronik
„Wir sehen, dass die Pfandleihe in der Mittelschicht angekommen ist.“ Das bestätigt auch der Patrick Scheucher vom Online-Pfandleihers Cashy: „Bei uns merkt man es vor allem beim Autopfand.“ Im Dorotheum werden häufig Diamanten, Goldmünzen aber auch Smartphones verpfändet - im Schnitt drei Monate mit einem Darlehen von 800 Euro. 90 Prozent davon wird wieder ausgelöst, der Rest versteigert oder verkauft.
Pfandkredite für Unterhaltungselektronik sind bei Cashy beliebt, „viele Leute sehen es als Alternative zu Bankkrediten“, so Scheucher. Der Vorteil eines Pfandhauses: „Man muss sich nicht gleich für einen Notverkauf entscheiden“, ist Holubowsky überzeugt.
Arbeiterkammer rät von Pfandleihe ab
Die Arbeiterkammer hingegen rät von Pfandleihe ab: „Alles andere ist günstiger!“, sagt Bettina Schrittwieser vom Konsumentenschutz. Es gebe zwar keine versteckten Kosten, die Verwaltungsgebühren seien aber teuer. „Meist machen das Leute, die das Konto nicht mehr überziehen können oder keinen Kredit bekommen.“
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