„Das ist grausam“
Selenskyj fordert Hilfe für Georgiens Ex-Präsident
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf eine Behandlung des inhaftierten früheren georgischen Präsidenten im Ausland. „Jeder hat wahrscheinlich gesehen, wie es um den Gesundheitszustand von Micheil Saakaschwili bestellt ist. Ich appelliere an das georgische Volk und an die georgischen Behörden“, so Selenskyj.
Es ist notwendig, Barmherzigkeit zu zeigen, besonders jetzt, wo Weihnachten naht. Was Micheil jetzt widerfährt, ist grausam. Das passt nicht zu Georgien. Es muss gestoppt werden."
Der 54-Jährige solle in eine medizinische Einrichtung in der Ukraine, in Europa oder in den Vereinigten Staaten verlegt werden. Saakaschwili hatte in der vergangenen Woche einen neuen Hungerstreik ausgerufen, da er nicht per Videokonferenz an einer Gerichtsverhandlung in Tiflis teilnehmen durfte.
Fakten
Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Präsident Georgiens. In seine Amtszeit fiel der Kaukasuskrieg im Jahr 2008 zwischen Tiflis und Moskau um die abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien, bei dem Georgien unterlag. In beiden Regionen unterhält Russland seither eine starke Militärpräsenz.
Der georgische Ex-Präsident war im Oktober 2021 wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs festgenommen worden (siehe Video oben), als er nach einem langen Exil, das er vor allem in der Ukraine verbracht hatte, in seine Heimat zurückkehrte. In der Ukraine war er unter anderem Reformbeauftragter von Präsident Selenskyj und Gouverneur der Region Odessa gewesen.
Die georgischen Behörden erklären, Saakaschwili simuliere, um seine Freilassung zu erzwingen. Saakaschwili ist seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.
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