Hunderttausende Österreicherinnen und Österreicher kommen täglich mit der Bahn von A nach B. Bei den ÖBB arbeiten aber nicht nur jene Menschen, die man am Ticketschalter oder im Zug antrifft, dahinter stecken viele weitere Arbeitsplätze. Aktuell beschäftigen die ÖBB 42.000 MitarbeiterInnen in 130 Berufsgruppen. Zur Zeit wird wieder Personal gesucht: Es herrscht ein Mangel an TriebfahrzeugführerInnen, ZugbegleiterInnen und VerschubmitarbeiterInnen. Wir haben Verschubleiter Olivier und die angehende Zugbegleiterin Anelia einen Tag lang begleitet und lassen uns von ihnen erklären, warum sie sich gerade für diesen Beruf begeistern können.
Olivier arbeitet seit über 2 Jahren als Verschubleiter - der ehemalige Fitness-Trainer fühlt sich pudelwohl in seiner neuen Arbeitsumgebung. Der Aufgabenbereich ist vielfältig und umfasst Verschubarbeiten, wie Bremsen, Kuppeln und Sichern von Wagen. Außerdem „zerlegen“ Verschieber Zuggarnituren und stellen sie zu neuen Garnituren zusammen, bedienen sicherungstechnische Anlagen, wie Weichen und stimmen sich über Funk mit KollegInnen anderer Verschubteams, TriebfahrzeugführerInnen und der Fahrdienstleitung ab. Einfach gesagt sorgen die Verschubleiter dafür, dass die Züge immer richtig zusammengestellt und rechtzeitig am Bahnhof bereitgestellt werden.
Oliviers Arbeitstag beginnt in der Zentrale der Verschieber, wo er sich mit den anderen Verschub-Mitarbeitern koordiniert.
(Bild: krone.tv)
„Wollte schon lange Verschieber werden“ Die Ausbildung zum Verschieber dauert 9 Wochen. Bereits während dieser Zeit erhalten die Nachwuchs-Verschieber ein fixes Gehalt von über 2000 Euro brutto im Monat. Nach abgeschlossener Ausbildung verdienen die Mitarbeiter im Verschub mit Nebenbezügen rund 2800 Euro brutto. Österreichweit sind derzeit 2759 Menschen bei den ÖBB im Verschub tätig. Oliviers Entscheidung, sich als Verschubleiter zu bewerben, fiel kurz vor Beginn der Corona Pandemie. Er wollte „schon lange Verschieber werden“, wie er im Gespräch erzählt.
Als Verschubleiter ist Olivier sehr viel im Gleisbereich unterwegs. Zu den beruflichen Anforderungen zählen deshalb körperliche Wendigkeit, ein gutes Seh- und Hörvermögen, Reaktionsvermögen sowie körperliche und psychische Belastbarkeit.
(Bild: krone.tv)
Als erster Auftrag müssen am heutigen Tag zwei Züge verkuppelt, also zusammengefügt werden. Dabei müssen Verschieber nicht nur auf ihre eigene und die technische Sicherheit des Zuges achten, sondern auch die Fahrgäste im Blick behalten. Am Bahnsteig steht der Verschieber permanent in Kontakt mit anderen Mitarbeitern, um die Koordination und den korrekten Ablauf der Verschubarbeiten zu gewährleisten. Dafür tragen Verschieber gleich 2 Funkgeräte.
„Die Kollegen sind sehr wichtig für mich“ Während Olivier bereits am Bahnsteig im Einsatz ist, bespricht Anelia noch die Tagesplanung mit Kollegen. Sie arbeitet als Mitarbeiterin im Service- und Kontrollteam bei den Österreichischen Bundesbahnen.
(Bild: krone.tv)
Auch in ihrem Job wird Teamwork großgeschrieben. „Die Kollegen sind sehr wichtig für mich, vor allem Teamwork. Weil wir ja alle zusammenarbeiten“, betont Anelia. Der Slogan „Wir vor Ich“ sage dazu bereits alles, „also dass wir als Gemeinschaft stärker sind als als einzelne Personen“. Ihr Tag beginnt und endet auf der Dienstelle, dazwischen ist Anelia aber unterwegs. Heute gehts mit der S3 Richtung Wiener Neustadt. Dass diese Fahrt nicht die einzige an diesem Tag bleiben wird, versteht sich von selbst.
Wer aber jetzt glaubt, dass man als Mitarbeiterin im Service- und Kontrollteam nur für die Überprüfung der Tickets verantwortlich ist, täuscht sich. Anelia ist am Zug die erste Ansprechpartnerin für die Reisenden und hilft ihnen bei Bedarf auch beim Ein- und Aussteigen. Bei der Ticketkontrolle gibt es übrigens sehr selten schwarze Schafe - nur mit der Maskenpflicht in Wien nehmen es nicht alle Fahrgäste so genau, wie Anelia anmerkt.
Als Mitarbeiterin im Service- und Kontrollteam muss man vor allem reiselustig sein - Anelia hat damit ihr Hobby zum Beruf gemacht.
(Bild: krone.tv)
Langweilig ist auch Oliviers Job nicht - Im Gegensatz zu Anelia ist er aber meistens im Freien unterwegs. Kälteempfindlich sollten Gleisverschieber daher nicht sein - Möglichkeiten zum Aufwärmen gibt es aber.
(Bild: krone.tv)
(Bild: krone.tv)
(Bild: krone.tv)
Ähnlich wie Olivier verfolgte auch Anelia eine andere berufliche Laufbahn, bevor sie sich bei den ÖBB beworben hat. Der Job im Service- und Kontrollteam bietet sich ebenfalls für Umsteiger an. Die Einschulung dauert ähnlich lange wie die des Verschiebers. Anelia: „Die Ausbildung dauert zwei Monate. Wir haben super Trainer, die uns sehr gut ausbilden. Mit all den Grundkenntnissen, die wir für die Arbeit brauchen. Wir haben regelmäßig auch Lernkontrollen und Prüfungen - kleine und größere Hauptprüfungen“.
Für viele Aufstiegschancen ist gesorgt Nach einer weiteren Ausbildung zur Zugbegleiterin, die 3 Monate dauert und vertiefend konzipiert ist, kann Anelia bald auch Züge abfertigen. Ihre Dienstzeiten sind zwar sehr unterschiedlich - dafür wird der Dienstplan aber rechtzeitig im Voraus erstellt. So kann sie ihre freien Tage auch sinnvoll nutzen.
(Bild: krone.tv)
Auch Olivier arbeitet bereits am nächsten Karriereschritt. Über mangelnde Aufstiegschancen brauchen sich Verschieber keine Sorgen zu machen. Die Weiterbildungen dauern oft nur einige Wochen, werden vom Arbeitgeber bezahlt und ermöglichen sofort die Bearbeitung neuer Aufgabengebiete.
Alle Infos zur Ausbildung und den offenen Stellen gibt es HIER.
Bezahlte Anzeige
Loading
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.