Der prominente britische Moderator Jeremy Clarkson schreibt über die Ehefrau von Prinz Harry in einer Kolumne für die Boulevardzeitung „Sun“: „Ich hasse sie“ und fantasiert darüber, sie nackt auf einen „Walk of Shame“ durch Großbritannien zu schicken. 12.000 Beschwerden sind beim britischen Presserat eingegangen.
Der einstige „Top Gear“-Star hat mit einer Kolumne über Prinz Harrys Ehefrau Meghan Markle einen Sturm der Entrüstung in Großbritannien ausgelöst. Noch nie sind so viele Beschwerden beim britischen Presserat eingegangenen, wie nach seiner Schmähschrift in der „Sun“, heißt es.
„Ich hasse sie“
Clarkson hatte nach der Veröffentlichung der Netflix-Serie „Harry & Meghan“ geschrieben, er hasse die ehemalige Schauspielerin und „träume von dem Tag, an dem sie gezwungen wird, nackt durch die Straßen jeder Stadt in Großbritannien zu marschieren, während die Menge ,Schande!‘ ruft und sie mit Exkrementen bewirft“.
Eine Anspielung auf eine Szene in der Serie „Game of Thrones“.
Des Weiteren ätzte er, Meghan hätte den Draufgänger Harry zu einem Langweiler gemacht. „Jeder in meiner Generation hasst sie“, so Clarkson.
Eigene Tochter distanziert sich
Das wüste Geschreibsel des Briten schockierte auch seine Tochter Emily, die sich auf Instagram von ihm distanzierte.
Sie schrieb in einer Story: „Meine Ansichten sind und waren immer klar, wenn es um Frauenfeindlichkeit, Mobbing und die Behandlung von Frauen durch die Medien geht. Ich möchte ganz klar sagen, dass ich gegen alles bin, was mein Vater über Meghan Markle geschrieben hat, und ich unterstütze weiterhin all jene, die mit Online-Hass angegriffen werden.“
Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan meldete sich dazu auf Twitter ermahnte, dass Clarkson mit seinen unbedachten Worten Gewalt gegen Frauen ausübe: „Wie Jeremy Clarkson sehr wohl wissen sollte, haben Worte Konsequenzen. Die Worte in seinem Beitrag sind kein Scherz - sie sind gefährlich und unentschuldbar. Wir befinden uns in einer Epidemie von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, und Männer mit mächtigen Stimmen müssen es besser machen als so.“
Der britische Premierminister Rishi Sunak äußerte sich auf eine entsprechende Frage während einer Reise nach Lettland: „Sprache ist wichtig“.
Clarkson verspricht Besserung
Clarkson meldete sich am Montag auf Twitter und erklärte, er hätte sich „ungeschickt“ ausgedrückt und sei entsetzt, dass er so viel Schmerz verursacht habe.
Wörtlich schrieb er: „Oje. Da bin ich wohl ins Fettnäpfchen getreten. In einer Kolumne, die ich über Meghan geschrieben habe, habe ich mich ungeschickt auf eine Szene in ,Game of Thrones‘ bezogen, und das ist bei sehr vielen Leuten schlecht angekommen. Ich bin entsetzt, dass ich so viel Schmerz verursacht habe, und werde in Zukunft vorsichtiger sein.“
Laut Nachrichtenagentur PA wurde der Online-Artikel auf Wunsch von Clarkson von der Website genommen.
Viele Twitter-User wollen Clarkson aber nicht so einfach mit dieser Entschuldigung davonkommen lassen und fordern seine Entlassung. Jeremy Clarkson ist der Star der Amazon Prime Video-Serien „The Grand Tour“ und „Clarkson‘s Farm“ und moderiert im britischen Fernsehen „Who Wants To Be A Millionaire?“ („Wer wird Millionär?“).
Vorwürfe gegen Briten, Presse & Königshaus
Prinz Harry und Herzogin Meghan haben in der Netflix-Serie „Harry & Meghan“ Vorwürfe gegen die britische Boulevardpresse erhoben, sie dermaßen verfolgt zu haben, dass die Herzogin während ihrer Schwangerschaft nicht mehr leben wollte. Dem britischen Volk unterstellten sie Rassismus.
So wird in der Serie spekuliert, dass die Briten der gemischtrassigen Meghan gegenüber voreingenommen gewesen seien, weil diese durch die Brexit-Verhandlungen rassistischer geworden seien.
Flucht nach Nordamerika
Dem Königshaus und insbesondere Prinz William warfen sie vor, in der britischen Boulevardpresse unwahre Geschichten über sie platziert zu haben, um die eigene Berichterstattung positiver zu machen.
Besonders das Drama um den Vater von Herzogin Meghan, der wegen eines Herzinfarktes der Hochzeit des Paares im Mai 2018 ferngeblieben war, soll aufgebauscht worden sein. Ihnen sei nur die Flucht aus Großbritannien geblieben.
Anfang 2020 zogen sich Prinz Harry und Herzogin Meghan nach einem längeren Aufenthalt mit ihrem Sohn in Kanada aus dem Königshaus zurück und übersiedelten mit dem kleinen Archie in die USA, wo ihre Tochter Lilibet Diana im Jahr darauf geboren wurde. Der Doku zufolge hätten sie auch Kanada fluchtartig verlassen müssen, nachdem das Königshaus ihren Aufenthaltsort öffentlich gemacht und damit die Paparazzi auf sie gehetzt hätte.
Tyler Perry, der Patenonkel von Baby Lilibet, bot dem Herzogpaar von Sussex damals sein Haus in Kalifornien an, wo sie wohnten, bis sie ihr eigenes Zuhause in Montecito kaufen konnten.
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