Wegen Ukraine-Krieg
Polen: Ansturm auf Heimatschutzverbände
Der Krieg in der benachbarten Ukraine hat zu einem wahren Ansturm auf die freiwilligen Heimatschutzverbände Polens geführt. Mittlerweile zähle der Heimatschutz 36.000 Soldatinnen und Soldaten, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag auf Twitter.
Polens nationalkonservative PiS-Regierung hatte den Heimatschutz 2017 ins Leben gerufen. Freiwillige absolvieren zunächst eine 16-tägige Grundausbildung, bei der sie schießen lernen sowie sich mit den Grundregeln der Verteidigung und des Verhaltens in Bedrohungssituationen bekannt machen. Insgesamt dauert die Ausbildung, die hauptsächlich am Wochenende stattfindet, drei Jahre.
Polen plant, in den kommenden Jahren seine Streitkräfte zu verstärken. Die Zahl der Berufssoldaten soll von 110.000 auf 250.000 mehr als verdoppelt werden, dazu sollen 50.000 Heimatschützer kommen.
Trainings mit dem Militär
Um mehr Bürger für den Dienst an der Waffe zu gewinnen, bietet Polens Armee seit diesem Herbst eintägige militärische Schulungen an. Wegen der großen Nachfrage werde das Programm „Trainiere mit der Armee“ ein zweites Mal aufgelegt, kündigte Blaszczak Anfang der Woche an. Gab es im ersten Durchgang 4000 Plätze für das Bürgertraining, so sollen es im Jänner und Februar nun 8000 Plätze werden.
Lukaschenko fühlt sich durch Polen „bedroht“
In Polen werden auch ukrainische Soldaten ausgebildet. Dies empfindet der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko als „Bedrohung“ für sein Land. Vor einigen Wochen beklagte der 68-jährige Machthaber: „Die Ausbildung von Kämpfern, darunter belarussische Radikale, in Polen, Litauen und der Ukraine für Sabotage, Terroranschläge und die Organisation einer militärischen Meuterei im Land wird zu einer direkten Bedrohung.“
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