Guten Morgen

Landeshaupt-Sender | Musk und Macht

Ganz schön was los beim ORF, auf dem Küniglberg und im Landesstudio Niederösterreich, das nicht zufällig nur einen Steinwurf vom Landesregierungs-Sitz entfernt gebaut wurde. Steinwurf oder Zuruf - dafür braucht man in St. Pölten nicht einmal Chats, man weiß auch so, was zu tun ist. Und seit ein paar Tagen weiß nun auch die Öffentlichkeit, wie das so laufen soll mit Wünschen und Aufträgen an das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen. Im Landtags-Wahlkampf kommen solche Querschüsse jetzt weder für die Landeshauptfrau, noch für den Landeshaupt-Sender wirklich gelegen. Während der ORF-Redakteursrat die Abberufung des Landesdirektors, der als Befehlsempfänger und- ausführer dasteht, fordert, werkt ab heute eine von ORF-General Roland Weißmann eingesetzte „Evaluierungskommission“. Und ORF-Radio-Chefin Ingrid Thurnher leitet die Informationsabteilung im niederösterreichischen Landesstudio bis zur Wahl kommissarisch.  Damit soll Ruhe einkehren. Ob das dauerhaft gelingt? Daran darf gezweifelt werden. Die ungesunde Nähe mancher Landeshauptleute zu „ihrem“ Landesstudio wird weiter diskutiert werden. Gelingt es dem ORF nicht, glaubhaft Distanz und Objektivität zu garantieren, dann werden angesichts der Finanznöte des Medienunternehmens die teuren Landesstudios heißes Thema werden.

Musk und die Macht. Was passiert jetzt bei Twitter unter seinem neuen Besitzer und Chef Elon Musk? Der verhaltensauffällige reichste oder aktuell gerade nur zweitreichste Mensch der Welt ließ bekanntlich die Twitterer darüber abstimmen, ob er Chef bleiben solle. 57 Prozent voteten mit Nein. Nun wird unter anderem Trump-Schwiegersohn Jared Kushner als möglicher Twitter-Chef gehandelt. Kushner gilt als Musk-Freund. Und nebenbei auch als Freund von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Beim Finale der Fußball-WM in Katar am Sonntag wurde Kushner übrigens sowohl mit Musk wie mit Kurz gesichtet. Muss nichts bedeuten… Wie man ohnehin nur rätseln kann, was Musk überhaupt will. Hatte er doch bei der Twitter-Übernahme auch hinausposaunt, er trete zur Rettung der Meinungsfreiheit an. Doch er machte, wie heute in der „Krone“ auch Kolumnistin Franziska Trost anmerkt, „schnell klar, dass diese Freiheit nur für einen gilt - für ihn.“ Trost weiter: „Wer ihn kritisiert, wird sofort gesperrt, dafür schaltete er Tausende antisemitische, rechtsextreme Accounts frei. Er hetzte den Internet-Mob auf den ehemaligen Twitter-Sicherheitschef Yoel Roth, retweetet ungeniert Falschnachrichten und flirtet mit dem brandgefährlichen Gedankengut der QAnon-Verschwörungstheoretiker.“ Und unsere Kolumnistin zitiert auch Musks Tweet von Sonntagnacht, als er schrieb: „Diejenigen, die Macht wollen, sind diejenigen, die sie am wenigsten verdienen.“ Trost erwartet, dass selbst wenn Musk nun die offizielle-Chef-Position bei Twitter aufgibt, die Macht ohnehin in seinen Händen bliebe. Und sie schreibt: „Der Welt sollte es eine Warnung sein, wie erschreckend schnell Elon Musk bewiesen hat, dass er sie wirklich nicht verdient . . .“ Schauen wir mal, ob unsere Kollegin für ihre harten Worte zu Musk aus Twitter verbannt wird. Das ist ja schon einigen Journalisten passiert - siehe oben. Jaja, Musk - der große Retter der Meinungsfreiheit.

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