Keine übliche Saison

394.000 neue Fälle: Grippe-Rekord in Österreich

Wien
21.12.2022 12:09

Die Grippewelle hat Österreich heuer besonders früh und besonders hart getroffen. Zuletzt wurde eine Inzidenz für die erste Dezemberwoche von 4338 errechnet. Das entspricht 394.000 Neuinfektionen. Allein in Wien kletterte die Zahl der Neuinfektionen in der vergangenen Woche auf fast 34.000.

Bereits in der ersten Dezemberwoche war ein Rekordwert von 25.200 Fällen von Influenza bzw. grippeähnlichen Erkrankungen vermeldet worden. Für ganz Österreich errechnete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zuletzt eine Inzidenz von 4338 derartigen Infekten pro 100.000 Einwohner.

Bisheriger Höchstwert waren 19.700 Neuerkrankungen
In Wien sind die Infektionen in den vergangenen Wochen deutlich von 23.150 über 25.200 auf nun auf 33.950 (Schwankungsbreite +/-2150) nach oben geschnellt. Gemessen an den seit 2009 online veröffentlichten Daten sind das neue Rekordwerte. Der bisherige Höchstwert waren 19.700 Neuerkrankungen im Jänner 2017. Damals führte die massive Grippewelle auch zu einem deutlichen Anstieg der Todesfallzahlen auf bis zu 2340 pro Woche - ein Wert, der erst in der Corona-Pandemie wieder erreicht wurde.

Heuer schlug die Grippewelle deutlich früher zu als normalerweise üblich. Denn bisher erreichte die Influenza-Saison ihren Höhepunkt im Jänner oder Februar - also nach den Weihnachtsfeiertagen. Die aktuelle Situation war jedoch von Medizinern nach zwei Wintern ohne Grippewelle und nach dem Wegfall fast aller Corona-Maßnahmen erwartet worden.

Grippale Infektion und „echte“ Grippe
Der Grippemeldedienst der Stadt Wien errechnet die Neuerkrankungen aus der Zahl der durch Ärzte gemeldeten grippalen Infekte und „echter“ Grippe. Die AGES sammelt diese und erstellt damit eine Hochrechnung für ganz Österreich. Diese zeigt einen ähnlich schnellen Anstieg der Grippe-Erkrankungen. Die zuletzt errechnete Inzidenz liegt deutlich über den für die vergangenen fünf Jahre ausgewiesenen Werten. Wobei man durch Lockdowns und andere Corona-Maßnahmen in den vergangenen zwei Jahren kaum von einer üblichen Saison sprechen kann.

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